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Arbeitsmarkt 2030

Autor Vogler-Ludwig/Düll
Verlag wbv
ISBN 978-3-7639-5278-6

„Eine strategische Vorausschau auf Demografie, Beschäftigung und Bildung in Deutschland“ als offizielle Sicht der Dinge: Erstellt ist die Studie „im Auftrag von Bundesministerium für Arbeit und Soziales“, dazu „unter Mitwirkung von“ Mitarbeitenden von Fraunhofer, economix, ISF München, cambridge econometrics und Warwick Institute for Employment Research, renommierten Instituten also. Heraus gekommen ist ein Blick hierauf (U4): „Wie sehen Arbeitsmarkt und Wirtschaft in 20 Jahren aus?  Der Bericht kombiniert … qualitative Zukunftsszenarien und mathematische Verfahren zu einer qualifizierten Prognose. Er stellt auch die Frage, was Politik, Unternehmen und Arbeitskräfte tun müssen, um sich dem demografischen Wandel zu stellen und im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Mit einer Unterscheidung zwischen 44 Wirtschaftszweigen, 88 Berufsgruppen und 27 Fachrichtungen der beruflichen Bildung weist er eine Detaildichte auf, die weit über vorliegende Prognosen hinausgeht.“ Als Fazit sei zitiert: „Die Ergebnisse zeigen, dass ich Deutschland von einer Dienstleistungs- und eine Wissensökonomie wandeln wird, mit neuen Arbeitsplätzen in Unternehmensdienstleistungen, Finanzdiensten sowie in Erziehung, Gesundheit und Sozialwesen … Je mehr in das Humankapital investiert wird, desto größer sind die Wachstumschancen!“ Für unsere Branche eine der angenehmsten Aussagen findet sich auf S. 18: „Weiterbildung wird zur wichtigsten Bildungsquelle“, wobei der Fokus auch auf „den Staat“ gelegt wird: „Wir gehen davon aus, dass der Staat in dieser Sache aktiv wird nd die bisher kursorische Weiterbildung in ein klar gegliedertes und mit Bildungsstandards versehenes System überführt.“ Umso wichtiger die vom DVWO in den letzten Jahren angestoßene Entwicklung in Richtung auf Zertifizierung, Credit-points und eine mögliche Hochschulausbildung Bachelor / Master für Trainer. Ein generalisiertes Modell für die Vorschau stellen die Autoren S. 34 vor und erläutern die darin enthaltenen Module folgend. Einer der Trends ist klar dieser: „Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung der wissensintensiven Unternehmensdienste weiter stark steigen wird, da hier der entscheidende Wettbewerbsvorteil der deutschen Wirtschaft liegt“ (S. 64). Vordergründig also Hardskills, die gefragt sind – doch schließen sich daran alle Softskills an, siehe Kommunikation. Selbstführung, Team etc. pp.! Ein weiterer Fokus liegt auf „Erwerbslose“ (S. 128ff.) und deren weitere Qualifizierung für Berufswechsel. Dazu gehört: „Nicht nur die Investitionen in die Weiterbildung müssen steigen, sondern auch die Transparenz der W. muss erhöht werden, damit die durch die W. erworbenen Kenntnisse ebenso „handelbar“ sind wie die der Erstausbildung. Nur unter dieser Voraussetzung können die hier unterstellten Berufswechslerquoten erreicht werden.“ Welche Entwicklung einzelner Berufe überhaupt prognostiziert werden, findet sich als Übersicht auf S. 144 – woraus sich dann entsprechende Umschulungs- und Weiterbildungsbedarfe errechnen lassen, auf Basis der erwarteten verfügbaren Fachkräfte. Ein starkes Kapitel „Bildungspolitik“ findet sich abschließend in „Schlussfolgerungen und Empfehlungen“ S. 152ff., u.a.: „Die berufliche Weiterbildung und das lebenslange Lernen sind die wichtigsten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Wachstumspotenziale. Wir empfehlen daher, den Aufbau eines allgemein anerkannten, zertifizierten Weiterbildungssystems zum zentralen Programmpunkt zu machen.“ Nachtigall, ich hör dir trapsen?! Oder „gute Aussichten“? – Übrigens „eBook inklusive“, via Download-Code im Buch! Und das Thema ist auch jenes für den Herbst-Impulstag 2014, nämlich: „Demografie [&] Weiterbildung“, siehe www.impulstage.gabal.de. HPR

Hanspeter Reiter