Arbeitswelt 2030
Autor | Rump/Walter (Hg.) |
Verlag | Schäffer-Poeschel |
ISBN | 978-3-7910-3275-7 |
„Trends, Prognosen, Gestaltungsmöglichkeiten“ haben die Autoren zusammen getragen, die in einer Arbeitsgruppe zusammen gearbeitet haben, so „Hochschule und Praxis“ zu verbinden, wie auch GABAL e.V. im Langnamen als Ziel formuliert hat. Der als Hsg. mit genannte Prof. Dr. Norbert Walter (ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank) hat das Erscheinen des Bandes nicht mehr erlebt – er verstarb plötzlich und unerwartet am 31.08.2012. Für ihn hat die Schlussphase seine Tochter Christine Hock begleitet. Die bewusst interdisziplinär angelegte Lenkungskommission „Zukunft der Arbeitswelt“ (S. 167ff.) bestand insgesamt aus neun Wissenschaftlern und Wirtschaftspersonen, darunter auch Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen und Prof. Dr. Jutta Rump, die vor einigen Jahren schon einmal mit Ihrer Keynote über Employability und Demografie zu einem GABAL-Symposium beigetragen hat. Die Ergebnisse der aktuellen „Studie“ werden in zwei Teilen präsentiert: I Zahlen, Daten, Fakten, Prognosen (Das Referenzmodell zur demografischen Entwicklung, Weitere Megatrends), II Arbeitswelt 2030 mit den Kapiteln: Arbeitsmarkt, Unternehmen, Sozialpartnerschaft, Bildung, Arbeitsrecht und Soziale Sicherung. Hier kurze Zitate der Seiten mit Eselsohren, die bei meinen Lektüren Relevanz kennzeichnen. Bei diesem Thema naturgemäß Relevanz für Weiterbildner …
„Für die Beschäftigungsfähigkeit Älterer sind deren Gesundheit, Kompetenz und Motivation wichtige Voraussetzungen. Weitere Effekte auf die Produktivität ergeben sich durch Weiterbildung und Bildung in der zweiten Lebenshälfte …“ (S. 42)
„Eine alternsgerechte (!sic) Personalentwicklung berücksichtigt die altersbedingten (!sic) Veränderungen der Lernmuster und Kompetenzfelder. Während jüngere Beschäftigte tendenziell eine rasche Auffassungsgabe, eine schnelle Anpassungs- und Wahrnehmungs-geschwindigkeit sowie eine hohe (Kurzzeit-)Gedächtnisleistung haben („fluide Kompetenz“), verfügen Ältere eher über Erfahrungswissen, Sprachgewandtheit, abwägende Wahrnehmung, Gelassenheit sowie ein stabiles Selbstkonzept („kristallisierte Kompetenz“). Die Verknüpfung von fluide und kristallisierter Kompetenz stellt eine wesentliche Voraussetzung für Innovationen dar …“ (S. 68)
Besonders „lehrreich“ natürlich das 4. Kapitel in Teil II „Bildung. Darin u.a.: „Multivariate Analysen zeigen zudem, dass die Einbindung in das Erwerbsleben eine größere Bedeutung für die Beteiligung an Weiterbildung hat als soziodemografische Merkmale … Insbesondere sind … vorgelagerte Bildungswege und erlangte allgemeine und berufliche Abschlüsse für ein lebenslanges Lernen von heraus ragender Bedeutung, denn mit der Höhe des Abschlusses steigt die Weiterbildungsbeteiligung.“ (S. 96) „… Unternehmen … müssen … stärker zu individualisierten flexiblen Angeboten kommen und vermehrt Lernumgebungen gestalten, in denen Arbeit und Lernen untereinander verknüpft sind … Zweitens gewinen informelle Lernwege … größere Bedeutung und damit auch die Frage ihrer Zertifizierung … Drittens geht es um bessere Kooperation zwischen den Bildungsbereichen …“ (S. 116) Unter „Handlungsaufforderungen“ (S. 119ff.) finden sich u.a. „4. Berufliche Bildung und Hochschulbildung produktiv verzahnen“ (siehe u.a. duales Studium) und „5.Beteiligung an Weiterbildung ausbauen“ (S. 120f.)
Im Kapitel „Arbeitsrecht“ findet sich der Unterpunkt 5.3.8 „Arbeitnehmerweiterbildung“, siehe etwa Bildungsurlaub“ (S. 141f.).
Alles in allem wertige Lektüre als Basis dafür, eigene Angebote trendgerecht weiter zu entwickeln: Wohin führt der Weg? Schwerpunkt hier „Demografie“, stark gen Ältere ausgerichtet, mit Hinweisen auch für Jüngere … – Übrigens plant auch GABAL e.V., dieses Thema mit ausgesprochenem Kittelbrennfaktor beim Herbst-Impulstag 2014 aufzugreifen – immer aktuell auf www.impulstage.gabal.de.