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Artgerecht

Autor Markus Strauß
Verlag Kosmos
ISBN 978-3-440-15970-5

„13 Thesen für die Zukunft des Homo sapiens“ präsentiert der Autor. Fernab davon, das Anthropozän zu verfluchen, bei aller kritischer Einstellung zum Wirken des Menschen auf der Erde in den vergangenen Jahrtausenden.

Back to the roots?!
Der Autor begleitet seine Leser durch diverse Themen zurück in die frühe Zeit des Menschen – und führt Rekonstruiertes wieder ins Heute resp. ins Morgen. Denn so könnten wir auch heute noch „artgerecht“ leben = uns ernähren und damit zugleich unsere Umwelt weniger belasten, so die Quintessenz. Denn „Der Mensch hat sich im Lauf der Jahrhunderte so weit von einem artgerechten Leben entfernt, dass es höchste Zeit wird gegenzusteuern. Markus Strauß zeigt auf, wie sehr sich vor allem im 20. Jahrhundert unsere Lebensweise, Nahrung und die Qualität von Landschaft und Boden verändert haben. Was wir brauchen, ist eine „natürliche Revolution“. In 13 Thesen macht er deutlich, wie wir den Wandel konkret einleiten und in ein neues, grünes Jahrtausend finden können. Denn nur so wird unsere Umwelt zu einem Raum der Natürlichkeit, der Freiheit des Einzelnen und des Miteinanders.“ Und warum in die Ferne schweifen …?!

Viele Ansätze – mal mit einem starten?
Tja, so sieht´s aus, Kapitel für Kapitel: Ehrliche Lebensmittel – Kraft aus der Natur statt künstliches Hightechfood. Lebendige Böden – Aufbau statt Raubbau. Echt Tierliebe – Statt vergöttern oder quälen. Wald – VerWALDen statt verwalten. – Süßes Glück – Bitterstoffe statt Zuckersucht. Wasser – Rein & lebending statt verunreinigt & tot. Neues Miteinander – Statt einsames Singleleben. Frauen und Männer – es lebe die Polarität. Kostbare Zeit – Mut zum natürlichen Rhythmus. Kindheit – Liebevolle Unterstützung statt Dressur. Freude an der Bewegung – Statt Faulheit oder Fitnesswahn. Geld – Wie es allen dient statt nur wenigen. Gesellschaft der Zukunft – Sozial statt asozial. – Man mag bei manchen Aspekten die Stirn krausen, doch Ansätze nutzen statt von vorne herein ablehnen hilft! Zentral findet sich dieser Aspekt:

Wildpflanzen nutzen!
…denn dort findet sich all das, was Menschen erst zu Menschen sich hat entwickeln lassen – und durchaus auch in der heutigen reduzierten Umwelt nutzbar. Bis hin zum Projekt EWILPA: Ein Park voller Wildpflanzen! So wechselt sich direkt Nachvollziehbares wie „Re-Integration der Bitterstoffe“ (S. 110ff.) ab mit eher Esoterischem wie „Baumumarmungen geben Sinn“ (S. 88f.) oder das Thema der Wasser-Kristalle. Doch nachdenklich macht all das allemal, inkl. dem Auffrischen von längst Bekanntem wie „Bewegung!“. Dass der Autor immer begründet, was er kritisiert und wozu er auffordert, macht erst recht nachdenklich. Und er bietet auch „Meine persönlichen Empfehlungen“ (S. 234ff.). Lassen Sie sich anregen! HPR

Hanspeter Reiter