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Aus Erfahrung gut

Autor Margaret Heckel
Verlag Edition Körber
ISBN 978-3-896-84151-3

„Wie die Älteren die Arbeitswelt erneuern“ legt den Finger in diverse Wunden – und zeigt zugleich mögliche Lösungen auf. Im Spagat innerhalb  einer immer älter werdender Bevölkerung zwischen einerseits wachsendem Arbeitskräfte-Mangel und auf der anderen Seite Rausschieben des Renten-Eintrittsalters: „An einem längeren Arbeitsleben führt kein vernünftiger Weg vorbei“, so die Autorin, erfahrene Wirtschaftsjournalistin. Sie hat viele Beispiele von Unternehmen zusammen getragen, die jetzt schon erfolgreich Potenziale schöpfen. Beispiel gefällig? „Egal ob Carset, Belastungsrotation oder auch die Ausgleichsübungen mit den Physiotherapeuten: BMW hat erkannt, dass die Beschäftigung mit und die Reaktion auf eine älter werdende Belegschaft im Prinzip nichts anderes ist als eine neue Stufe der Qualitätssicherung. Sie ermöglicht, dass vorausdenkende Unternehmen der Konkurrenz immer mindestens den einen entscheidenden Schritt im Wettbewerb voraus sind.“ (S. 64) Ein Verantwortlicher der Deutschen Bahn „nennt acht Stärken gerade von Älteren: 1. Ihr Planungsverhalten … 2. Synthetisches und konzeptuelles Denken … 3. Die aktive Suche nach relevanten Informationen … 4. Das Ausüben der Kontrolle, 5. Die Motivation von Mitarbeitern, 6. Kooperation und Teamarbeit …. 7. Modellfunktion … 8. Selbstbewusstsein und … Überzeugung … einen bedeutenden Beitrag … leisten zu können …“ (S. 74). CLARA übrigens heißt das dortige Programm, „Clever und Aktiv in Richtung Alter“. Zur Generation Y (S. 112): „Sie wollen alles und alles auf einmal: Familie plus Feierabend. Beruf plus Freude plus Sinn. Und das verfolgen sie kompromisslos. Dass sie das können, liegt an der Demografie …“. „Bis zu 2600 Euro pro Mitarbeiter investiert Karnauchow in die kontinuierliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter“: Das liest man gern! Es geht um domino-world-Clubs als modernes Pflegekonzept – „Dabei werden die Pflegekräfte so geschult, dass sie als Therapeuten für die zu Pflegenden arbeiten.“ (S. 161) Innovativ sein heißt also durchaus auch, für Weiterbildung zu sorgen: Trainer und Berater sind gefragt! Verschiedenste Formen und Konzepte von MOOCs werden rund um S. 182 vorgestellt, digital via online verfügbare Massenkurse also – Segen oder Fluch für Weiterbildner? Entscheiden Sie selbst, ob Chance oder Risiko! Und was ist, wenn langjährige Mitarbeiter endgültig ausscheiden? „Wie das Erfahrungswissen der Mitarbeiter strukturiert weitergegeben werden kann, zeigt eine preisgekrönte Initiative der Hightech-Firma W.L. Gore [&] Associates“ mit einem eigenen Gesprächskonzept (S. 191) – auch derlei Vorgehensweisen werden bereits von Firmen abgefragt, als Coaching oder Workshop! Fazit der Autorin? „Zeitsparen bedeutet Flexibilität, und die wird künftig auch nötig sein … Viele von uns werden mehr als einen Beruf ausüben. Ein sechs Dekaden umfassendes Berufsleben birgt Raum für mehrere Professionen … Es wird normal werden, mit 55 noch mal eine Ausbildung zu machen oder ein Studium zu beginnen. Und wir werden künftig bis ins hohe Alter lernen. Die dazu notwendigen Angebote müssen nun entwickelt werden … Wird das Potenzial der älteren Mitarbeiter gehoben, profitieren auch die jüngeren …“ (S. 208f.). Und wo ist unser Platz als Weiterbildner? Auch der Herbst-Impulstag von GABAL wird sich (Ende Oktober) 2014 mit dieser Thematik beschäftigen, siehe immer aktuell www.impulstage-gabal.de. HPR

Hanspeter Reiter