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Bairisch

Autor Milena Gropp et al
Verlag Duden
ISBN 978-3-411-75682-7

„Vom Ratschen und Granteln“ bietet hilfreiche und bestens nachvollziehbare Einblicke auf 128 Seiten. Natürlich für Zuagroaste – doch auch für Einheimische, manch Ausdruck besser zu verstehen.

Dialekt
…kann ja (viel) mehr sein als Wortschatz, fürs Bairische (ja, gilt eigentlich als eigene Sprache, wie das Plattdeutsche) ja mit Grammatik-Varianten (siehe mehrfaches Verneinen S. 61f. „Nie niemals nicht“ oder den bestimmten Artikel = „der“ Butter). Auch die Phonetik (= Aussprache) hat ihre Eigenheiten, etwa das gerollte r (S. 74ff. Rrrreiberdatschi), das ich immer noch vergeblich zu artikulieren versuche… Manch Ausdruck hat schon Kult-Charakter, siehe „Mia san mia! Von Suri über Minga und bis Schmankerl hat dieser Kultur- und Dialektraum so einiges zu bieten. Dieses Buch zeigt, dass ein Glasl Bier nicht klein sein muss, wie sich Münchnerisch vom restlichen Bairisch unterscheidet und was hinter Redewendungen wie Gleich fällt der Watschenbaum um oder Grußformeln wie Pfiatdi und Servus steckt. Kenntnisreich und unterhaltsam gelingt es dem Autorenteam uns Sprache, Land und Leute auf ganz neue Art näher zu bringen. Bairisch muss man einfach lieben!“ Jedenfalls gilt es als beliebt unter den deutschen Dialekten, anders als etwa Sächsisch…

Lexikon und Enzyklopädie in einem
Von A bis Z kann die Leserschaft auch gezielt alfabetisch Ausdrücke ansteuern, wobei auch Themen-Kreise angeführt sind, die dann im Detail woanders hin abschweifen: So lässt sich durch die feine Lektüre mäandern! Unterstützt übrigens durch (meist ganzseitige) Illustrationen, die das Verständnis erleichtern, siehe etwa bei Tracht, zu finden unter Charivari, ein Teil nur beim männlichen Part, immerhin mit dem weiblichen bildlich beginnend (S. 17f.). Da wird die Lewakassemme eingedeutscht und erläutert, was mir früher beim Brockhaus gefehlt hatte: Nix Leber („Laib“!), nix Käse („kompakte Masse“, siehe Erdäpfelkäs, S. 53f.). Auch die Weißwuascht kriegt ihren Platz (S. 111f.), Info zum Zuzeln oder andersartigem Verzehr inkl. – hier ohne Abb., was ein Werner Siegert etwa Stirn runzelnd z.K. nähme (siehe seinen Weißwurst-Knigge, der bedauerlicher Weise im Literatur-Verzeichnis fehlt (S. 124f.). Und dass das Bairische ja auch anderweitig gesprochen wird, etwa in Österreich, lässt seine Bedeutung wachsen  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

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