Bei Tränen Mord
Autor | Angelika Lauriel |
Verlag | Gmeiner |
ISBN | 978-3-839-21287-5 |
Der Titel ist höchst zutreffend: Immer dann, wenn die Call-Center-Mitarbeiterin Lucy weint, weil es ihr schlecht geht, passiert einer anderen Person ein Unglück – einige von ihnen ereilt sogar der Tod. Unfälle scheinen es zu sein, die jedenfalls irgendwie auch mit ihr zu verbinden sind: Unangenehme Kunden und Kundinnen, mit denen sie kurz vorher telefoniert hat, ihnen Abos oder alle möglichen (oder auch unmöglichen …) Teile aus dem Bereich FMCG anzudienen – gelegentlich durchaus: anzudrehen … (FMCG = fast moving consumer goods) Der gut aussehende Kommissar Frank (gelegentlich „Froonk“ ausgesprochen – der Krimi spielt Frankreich-nah im Saarland …) kommt kaum darum herum, sie als Verdächtige zu sehen – wenn er sie auch lieber als Frau sieht. Wie es so kommen „muss“, die beiden kommen einander näher, was det Janze kaum de-kompliziert. Für den aufmerksamen Leser deutet sich die späte(re) Lösung schon recht früh an, nämlich: wer hinter den Geschehnissen steckt. Es kommt viel Call-Center-Atmosphäre über (hier Vertriebs-orientiert, „outbound“ genannt), durchaus vielschichtig, jenseits des heute vielfach üblichen ausschließlichen Negativ-Blicks auf eine Branche, die mit 400.000 Mitarbeitenden („Agents“) inzwischen einen doch recht erheblichen Beitrag zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) leistet. Kommunikation und Gesprächsführung kommen immer wieder ins Spiel, weswegen dieser Thriller durchaus Weiterbildungs-fähig sein könnte, für Weiterbildner im Bereich Verkauf oder Kommunikation allgemein. Auch deshalb, weil Emotionen geschildert und erlebbar werden – und zwar von beiden Seiten der Kommunikation, Verkäufer wie auch Käufer