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Beiersdorf

Autor Alfred Reckendress
Verlag C.H.Beck
ISBN 978-3-406-72508-1

„Die Geschichte des Unternehmens hinter den Marken NIVEA, tesa, Hansaplast & Co.“ seit 1882 bis 2004.

Der Inhalt kurz gefasst
Immerhin 137 Jahre hat dieses Kosmetik-Unternehmen bereits Bestand, wenn auch mit wechselnden Produkten – und inzwischen weltweit bekannten Marken. Volle 122 davon hat der Autor in den Experten-Blick genommen, als Professor of Business History an der Copenhagen Business School genau der Richtige … Hier die Historie schon mal im Überblick: „Das Hamburger Unternehmen Beiersdorf hat neben der «Crème de la Crème» NIVEA viele erfolgreiche Marken hervorgebracht. Dennoch ist es jenseits aktueller Börsenmeldungen kaum bekannt. Dabei ist es eigentlich erstaunlich, dass das international ausgerichtete Unternehmen zwei Weltkriege und den Nationalsozialismus überstehen und sich in der Bundesrepublik zum Global Player entwickeln konnte. Alles begann mit einem Pflaster.“ Denn auch Leukoplast, dann Hansaplast wie auch tesa wurden hier entwickelt, naturgemäß im Laufe der Zeit mit veränderten Inhaltsstoffen …

Aus der Apotheke zum Weltkonzern
… mit 19.000 Mitarbeitern in gut einem Jahrhundert, welch eine Erfolgs-Story! „Der Apotheker Paul Beiersdorf legte mit ihm 1882 den Grundstein für die heutige Beiersdorf AG. Sein Nachfolger Oscar Troplowitz baute die kleine Fabrik zu einem international agierenden Markenunternehmen aus, das vor dem Ersten Weltkrieg einen Großteil seines Gewinns in den USA erzielte. Dann wurde das US-Geschäft wegen des Kriegs konfisziert; Beiersdorf musste international neu beginnen. 1933 versuchte der Vorstand, das «jüdische» Unternehmen durch «Selbstarisierung» vor antisemitischen Angriffen zu schützen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die das NS-Regime bot, zu nutzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Beiersdorf erneut einen Rückschlag wie nach dem Ersten Weltkrieg – wieder musste man neu beginnen.“ Dazwischen lagen auch interne Momente des Rückschlags, als 1918 kurz hinter einander die beiden Eigentümer und 1920 auch noch die Nachfolgerin (Schwester des einen) starben. Überleben konnte das Unternehmen, weil frühzeitig aufgebaute und in die Verantwortung geführte Manager „der zweiten Reihe“ die Geschäftsführung übernahmen und den Fortbestand des Unternehmens gesichert hatten…

Familien-Unternehmen?
Das Bankhaus Warburg (jüdisch!) führte auch später das Engagement wieder fort, wobei nach mehrfachem Wechsel der Rechtsform schließlich eine AG daraus wurde. Später stieg dann die Herz-Familie ein (tchibo) – auch so blieb Beiersdorf also Familien-Unternehmen! Und „… wuchs in den folgenden Jahrzehnten mit starken Marken wie NIVEA, tesa, Hansaplast oder La Prairie zu einer Weltfirma, deren Produkte in fast jedem Haushalt zu finden sind. Alfred Reckendrees erzählt erstmals auf einer wissenschaftlichen Grundlage die Geschichte von Beiersdorf. Er rückt handelnde Menschen in den Mittelpunkt, die Herausforderungen und die Konflikte, denen sie begegneten. Das Buch beschreibt Strategien und Neuorientierungen eines Unternehmens vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, dessen Entwicklung die facettenreiche deutsche Geschichte wie kaum ein anderes Unternehmen spiegelt.“ Auch Marketing wird ausführlich dargestellt, etwa mit „Marktforschung Marketing“ (S. 189ff.), „Corporate Identity – Corporate Image“ (S. 254ff.) und „Die Reichweite der Dachmarke“ (S. 305ff.). Für Weiterbildner vielerlei Ansätze wie Führung (s.o.) – oder auch „People are key“ (S. 297ff.). – Einen kurzen Ausblick übers Jahr 2004 hinaus gibt der Autor in seinem „Nachwort für wissenschaftliche Leser…“ (S. 335ff.), interessant auch generell … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter