Bierleichen

„Ein Fall für Kommissar Pascha“, der zweite, genau genommen, nach dem offenbar erfolgreichen Erstling „Kommissar Pascha – Ein Fall für Zeki Demirbilek“. Authentischer kommt er jetzt daher, der durchaus sympathische Münchner mit türkischen Wurzeln. Sogar dann akzeptiert von seinem Umfeld aus Mitarbeiterinnen und Kollegen sowie Chefs, wenn er übelst gelaunt durch den Ramadan … schlurft? Durchaus schwierig, den kompletten Tag über ohne Essen und (!) Trinken auszukommen, während rundum sogar die anderen Muslime mampfen, von der Brotzeit über die Mittags-Jause zum Nachmittags-Kuchen. Doch sein verständlicher Drang, sofort nach Anbruch der Dunkelheit nachzuholen, was ihm untertags verwehrt geblieben war, ist manches Mal hilfreich, bei seinen Ermittlungen rund um „Bier-Leichen“, nämlich mehrere Tote im Umfeld einer kleinen bayerischen Brauerei. Die allerdings abgebaut und in die Türkei gebracht werden soll. So führt der Fall den Kommissar auch nach Istanbul, und hier (in München) wie dort trifft er auch auf seine Ex-Frau, die er immer noch liebt. Dann wird auch noch seine (werdende) Schwiegertochter schwanger, wobei er sich als überraschend liberaler Türke erweist. Spannend, humorvoll, „migrantisch“: Lesen! Auch, weil der Autor offenbar bestens im Bier-Brau-Milieu recherchiert hat … HPR

Hanspeter Reiter