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Blau ist die Nacht

Autor Eoin McNamee
Verlag dtv
ISBN 978-3-423-26111-1

Nordirland, 1949-1963: Hin und her springt die Geschichte, die mehrere Geschehnisse mit einander in Beziehung setzt, auf einem tatsächlichen Kriminalfall basierend, der in der Realität nie aufgeklärt wurde. Der Autor wiederum konstruiert eine mögliche Lösung, die am Ende so überraschend wie logisch erscheint. Dies ist der Ausgangspunkt: „April 1949. Eine Frau wurde ermordet. Der Attorney General, Richter Lance Curran, will den Fall haben und den Angeklagten hängen sehen. Aber es gibt andere einflussreiche Leute, die den Casus anders bewerten, trotz scheinbar zweifelsfreier Beweislage. Curran kämpft gegen diese Kräfte und gegen sein eigenes Gewissen, zugleich werden häusliche Herausforderungen zunehmend zum Problem: seine psychisch labile Ehefrau, die ungebärdige heranwachsende Tochter, die Jahre später selbst einem Mord zum Opfer fallen wird, dessen Hintergründe nie ganz aufgeklärt wurden.“ Und eben der Mord an Patricia Curran ist es, der eigentlich im Zentrum steht, scheinbar logisch aus dem Geschehen passierend. Das ist tatsächlich so, und doch völlig anders als Leser vermutet, vom Autor geschickt gesteuert. „Ein wahrer Fall und ein faszinierend-abgründiger Roman aus Nord-Irland, in dem der Clash zwischen den irisch-nationalistischen Katholiken und den der britischen Krone verbundenen Protestanten schon mit Händen zu greifen ist.“ Historisch interessant, ins Zentrum einer zerrissenen wie fremd gesteuerten Gesellschaft führend, spannend inszeniert. HPR

Hanspeter Reiter