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Bleep

Autor Udo Grube
Verlag sonstige
Seiten 288 Seiten
ISBN 978 3 7787 9229 2
Preis 14,99

Udo Grube, so der Klappentext zum Autor, ist der Motor des Bleep-Erfolgs in Europa. Offenkundig genügen Film, Events, Kongresse Podiumsdiskussionen aber nicht. In einer biographisch gefärbten Schreibweise schildert der Autor in Buchform die wesentlichen Botschaften von Bleep und seiner anverwandten Filme. (Das Buch wird stellenweise reines PR-Instrument für die Kongresse.) Nicht nur die Botschaften sind hier zum wiederholten Mal zusammen gefasst, sondern auch der Hinweis, dem Autor nichts zu glauben (16f). Nun ja.

Grube skizziert den Werdegang von Bleep kurz, um die Kernanliegen wortreich und locker, mit Anekdoten und Verweisen auf Bleep-Mitstreiter und deren Weisheiten. Ideologie, Glaube, oder die – wie der Autor es nennt – spirituelle Auffassung nehmen ihren Ausgang bei einer rein individualistisch-konstruktivistischen Erkenntnisauffassung. Sie ist das Vorzeichen für Wahrnehmungsprozesse, Bewertungen und anschließende Handlungen. Und für Optionen, die der Einzelne hat, um sein Leben zu gestalten – zeitweise ergänzt um vermeintlich buddhistische Einsichten und Praktiken. Um die impliziten und expliziten Aufforderungen realistisch zu machen, webt der Autor sie nicht nur in seinen eigenen Alltag ein und geht sozusagen mit gutem Beispiel voran, sondern gesteht generell dem Menschlichen-Allzumenschlichen eine Schwäche zu. Auch populäre Einwände werden elegant eingefangen. Zweifel an der Bleep-Logik (eigene oder die der Kritiker) im Denken, im Fühlen, im Handeln oder Glauben verlieren an Kraft, sobald man sich an die Verheißungen der inneren Kraft, der eigenen Spiritualität, hält und sie aktiviert. Das tut nicht nur dem Akteur gut, sondern –so die Konzession an sozial denkende und fühlende Mitmenschen – hat auch Vorteile für andere.

Wer an das Ich als maßgeblich gestaltende und grundsätzlich allmächtige Instanz glaubt, die steuert und bestimmt, erfährt mit diesem Büchlein Kräftigung und Ermutigung, seinen Weg weiter zu gehen. Alle anderen, die das Ich als eine von anderen einflussreichen Instanzen sehen und insbesondere das intellektuelle Potenzial nutzen möchten, versäumen nichts, wenn sie es nicht lesen – es sei denn, sie haben Freude an Kontroversen.

Hanspeter Reiter, www.reiter-medienconsulting.de

Hanspeter Reiter