Blow out

„Die Nordsee. Das Wasser steigt. Die Katastrophe hat begonnen.“ Ergänzt eine Art Untertitel – und macht so das Szenario mehr als deutlich: Hier erlebt Leser eine Wissenschafts-Thriller zu einem höchst brisanten Thema – Klimawandel. Die Handlung spielt über weite Strecken im Deutschland des Jahres 2052, mit einer Rückblende gleich zu Anfang ins Jahr 2015, also (aus der Sicht Mitte 2014, zum Erscheinen der Geschichte) in naher Zukunft. Bezüge auf die Katastrophe im Nachklang von Deepwater Horizon und diverse Energie-Quellen lassen besonders realistisch erscheinen, was geschieht: Methan-Gewinnung als „alternative Energie“, scheinbar CO2-neutral. Ein um 11 m gestiegener Meeresspiegel mit den erwartbaren Konsequenzen für die Küstenregionen, dunkle Spiele eines multinationalen Konzerns im Einklang mit den US-Regierungen: Das Bild wird rasch klar. Spannungsreich entwickelt sich eine Abfolge von Action-Szenen, im Mittelpunkt eine US-Botschafts-Angestellte und ein von ihr alarmierter Journalist – in Berlin und später in der Antarktis. Dazu ein versoffener Botschafter (ihr Chef) und ein bedauerlicher Weise ins Spiel gebrachter Schein-Patriot runden das Personal ab. Ebenso bedauerlich, dass die Szenarien überaus realistisch erscheinen … HPR

Hanspeter Reiter