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Blutapfel

Autor Till Raether
Verlag Rowohlt polaris
ISBN 978-3-499-26709-3

„Der zweite Fall für Hauptkommissar Adam Danowski“, nach „Treibland“ nämlich, einem ebenfalls intelligent mit aktuellen Themen verbundendem Thriller (dort: Ebola), von mir bereits besprochen. Und wie dort beginnt eigentlich alles vergleichsweise „harmlos“: Bei dem Mord im Elbtunnel scheint es zunächst um eine besondere Art von Geocaching zu sehen, eine zugleich besonders intensiv konkurrierende Art, die sich anscheinend in einen tödlichen Konkurrenz-Kampf auswächst. Doch weit gefehlt, das deutet schon das vorgeschobene, vorerst eher fehlleitende Kapitel an: Dort geht es um eine aggressive US-Geheimdienst-Offizierin. Also erneut eine klare Verbindung zu gar zu aktuellen Themen? Man wird sehen, und zwar schön betulich Schritt für Schritt. Durchaus im positiven Sinne: Leser hangelt sich von Plot zu Plot – und freut sich auf immer neue Ideen, weil die Dicke „vom Rest des Buches“ klar zeigt: Da kommt noch was J … So schaut´s aus: „Es ist Abend, dunkel. Im Elbtunnel herrscht wie immer Stau. Plötzlich ein Schuss. Der Fahrer eines weißen Geländewagens sackt über dem Lenkrad zusammen. Der Täter entkommt unerkannt. Die Tat eines Amokläufers? Der Beginn eines Bandenkrieges? Alle Spuren führen ins Nichts. Und dann interessiert sich mit einem Mal ein amerikanischer Geheimdienst für den Fall. Hauptkommissar Adam Danowski gilt trotz seines jüngsten Ermittlungserfolges als unberechenbar. Auch diesmal geht er eigene Wege. Die führen in eine Neubausiedlung inmitten weiter Moorwiesen am Rande der Stadt, an verlassene Orte und düstere Geheimgänge.“ Todesängste handelnder Personen inklusive, dazu Beziehungs- und Psycho-Stress, Polizei-interne Rangeleien, Intrigen und Abhör-Affären, NSA-like – fast eine never ending story. Ach ja, der Blutapfel, siehe Titel, was hat er damit zu tun? Im Viertel des Ermordeten gibt es sie noch, die Apfelbäume in den Gärten, wenn auch meist als Zierpflanzen, häufig: Blutapfel, wieder kehrend im Laufe der Handlung – und schließlich und endlich der Name einer „Operation“, lassen Sie sich überraschen. Auch davon, dass am Ende die Tat doch einen anderen (Hinter-)Grund hat als es schien … HPR

Hanspeter Reiter