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Blütengrab

Autor Ada Fink
Verlag Wunderlich
ISBN 978-3-l8052-0059-2

„Ein verstörender Mord. Ein ungleiches Ermittlerpaar. Eine Vergangenheit voller Geheimnisse“ liest sich leider quasi als Dokufiktion, die Ereignisse vergangener Jahre in einen (fast) Lokalkrimi packend…Fast 450 Seiten spannendes „Infotainment“ in Buchform.

Rechter Terror?
Mag sein, dass mancher Blick auf „Ossi-Ideologie“ übertrieben vorurteilsbelastet ist, doch gibt es ja genügend Anhaltspunkte… Andererseits scheint es auch wichtig, die Rolle von westdeutschem Rechts-Terrorismus in inzwischen ausgedünnten Landen zu beleuchten: Blut-und-Boden-Ideologie in verfügbaren Landwirtschafts-Gebieten nämlich! Daraus ist diese Fiktion entstanden, „ein brutaler und düsterer Thriller aus der Nachwendezeit. Ein spannungsgeladenes Ermittlerduo, sie aus dem Osten, er aus dem Westen.“ Also auch bei den Ermittlern eine brisante Kombination, die manchen Protagonisten nachdenklich macht und zweifeln lässt, etwa S. 217ff.

Das ist die Story:
… wenige Jahre nach der Vereinigung: „1993, Ostdeutschland. Auf einem Bett aus Blütenzweigen und den Körper übersät mit germanischen Runen – so wird in einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz eine Mädchenleiche gefunden. Die ehrgeizige Kommissarin Ulrike Bandow und der neue westdeutsche Kollege Ingo Larssen übernehmen ihren ersten gemeinsamen Fall. Rätselhafte Spuren führen das ungleiche Ermittlerpaar bis in die deutsch-deutsche Vergangenheit, wo sie auf eine bisher unentdeckte, bizarre Mordserie stoßen. Jetzt ist der Täter zurückgekehrt, an den Ort, an dem alles begann. Um ihn aufzuhalten, müssen die Ermittler lernen, einander zu vertrauen. Doch das ist nicht einfach, denn Ulrikes eigene Schuld führt zu einem tiefen Abgrund, in den sie niemals schauen wollte…“. Typisch also auch die eigene Befindlichkeit der Protagonisten rund um „Leichen im Keller“. Eine Geschichte, die auch mit Runen spielt, etwa Eiwaz = Eibe (S. 86ff. etc.) und damit Einblick in germanische Mythologie gibt, Schutzgeister und Schamanin inklusive (z.B. S. 310f.), übertragen in moderne Ideologien.
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Hanspeter Reiter