Bücherdämmerung
Autor | Detlef Bluhm (Hsg.) |
Verlag | Lambert Schneider |
ISBN | 978-3-650-40003-1 |
„Über die Zukunft der Buchkultur“ einen Ein-, Über- und letztlich Ausblick zu geben, das hat sich der Herausgeber vorgenommen – und dafür neun weitere Autoren ins Boot genommen, unterschiedlicher Couleur rund ums Buch. Sie werfen einen Blick in die Zukunft und befassen sich mit Fragen wie: „Wird die Digitalisierung das Schreiben verändern? Wie sehen die sozialen Netzwerke von morgen aus? Stirbt das gedruckte Buch aus?“ Da geht es um kostenloses Zuarbeiten von jenen Autoren, die als „moderne Content-Produzenten“ daher kommen (z.B. S. 48ff., Blogosphäre) und darum, wie „der Buchhandel und seine Kunden“ künftig miteinander auskommen – z.B. S. 70ff. mit der Frage, wie auch ein Sortimenter die Gratwanderung stationärer Beratung mit seinem digitalen Auftreten verquicken kann: „Ich klicke auf den neuen Roman … und finde nun alle Informationen, die mich bei der Entscheidung über den Kauf des Buches unterstützen: eine Inhaltsangabe, das erste Kapitel des Buches, Rezensionen, Kundenkommentare und vieles mehr, auch ein Porträt der Autorin und den Mitschnitt ihrer Lesung in meiner Buchhandlung als YouTube-Video.“ Das Muster einer überlebensfähigen Variante von amazon-Konkurrenz, übrigens optimiert, wenn Verlag und Buchhandlung eng kooperieren … Leser findet „Erscheinungsformen des „Buches“ in der digitalen Welt“ diskutiert: „E-Reader, Smartphones [&] Tablets“, S. 106ff. – wobei ich mich immer mehr frage, wozu derzeit noch E-Reader auf dem Markt sind … Der Herausgeber selbst versucht sich (neben weiteren Artikeln) im Ausblick via „Future Lab“, etwa mit Themen wie „Das virtuelle Buchregal“ und „Vom Verschwinden des PC“ (S. 128ff.). Das Buch schließt mit dem optimistisch klingenden Kapitel „Druckerschwärze versus Bytes? Von der Koexistenz verschiedener Formate“ (S. 150ff.) – und genau darum geht es, dass noch über viele Jahre hinweg beide Varianten (in diversen Versionen) parallel bestehen bleiben werden. HPR