ChatGPT und andere „Quatschmaschinen“
Autor | Anna Tuschling et al (Hg.) |
Verlag | transcript |
ISBN | 978-3-8376-6908-4 |
„Gespräche mit Künstlicher Intelligenz“ sind hier von rund Beiträgern in 29 Protokollen dokumentiert und in einem Reader mit annähernd 300 anregenden Seiten versammelt!
Dialoge mit LLM-KI
…also mit einer Künstlichen Intelligenz, die mit/als Large Language Model arbeitet, um dann „in den chat“ mit Nutzern zu treten: Ein heißes Thema seit Monaten, inkl. der Diskussion um Risiken und Chancen. Gerade dafür mag dieser ausführliche Text-Fundus relevant sein, der ja je individuell ist – und pro Korpus zudem einmalig: „Die Veröffentlichung von ChatGPT im Herbst 2022 heizte die Kontroverse um Künstliche Intelligenz an und führte zu einer seitdem unaufhörlichen Fragelust – verstärkt dadurch, dass dieselben Prompts schon kürzeste Zeit später andere Outputs generieren. In einem experimentellen Format präsentieren die Herausgeber*innen erste kommentierte Gespräche mit KI-Sprachmodellen. Sie geben Einblick in dialogische Szenen, die eine fortlaufende Transformation der Technik und Eigentümlichkeiten maschinellen Lernens erfassen. Die Sammlung zielt in Form witziger, unheimlicher und – mehr oder weniger – kluger Dialoge zwischen Mensch und Maschine auf die Dokumentation einer mediengeschichtlichen Passage in eine neue Ära allgegenwärtiger KI.“ Dabei tritt Grundsätzliches zu Tage, etwa im Protokoll 07 S. 57f. zur Frage, was ChatGPT nun eigentlich sei: „Erstens: … ist grundsätzlich ein sprachliches Medium, das auf begrifflicher Intelligenz beruht“ und davon ausgehend übrigens durchaus Bilder suchen und bieten kann, so diese passend verschlagwortet sind (= getaggt).
Wozu Frage-Antwort-Protokolle
…dieser Art für sich nutzen, gerade als Trainer, Coach, Berater… Weiterbildner jeglicher Couleur? Nun, unsereins weiß um die „Macht“ konkret nachvollziehbarer Beispiele = Vorbilder: Davon ist hier eine Menge versammelt, in je unterschiedlicher Perspektive, wow! So kann die Leserschaft (besser) nachvollziehen, wie sie mithilfe (besser) passender Prompts zu prompt sinnvoll(er)en Aussagen kommen kann, In- und Output (Outcome?!) zu optimieren – und zwar durchaus über rein wissenschaftliche Texte hinaus, bis hin zu belletristischen Entwürfen, konkrete Poesie inkl., siehe Protokoll 09 u.a. S. 74 – damit verbildlichter Text also! Doch weder zitiert diese LLM-KI korrekt (erfindet gar derlei sowie Publikationen!! Siehe z.B. S. 140ff. in Protokoll 19) noch ist sie kreativ: „Sprachmodelle wie GPT-3 sind Vorhersagemaschinen. Sie generieren wahrscheinlich Wortfolgen auf Basis der statistischen Auswertungen bereits geschriebener und gespeichert Wortfolgen“ (16/115), das sollten Nutzer immer im Hinterkopf haben! Was im Übrigen zu Fragezeichen in Sachen © Urheberrecht an den fürs Trainieren genutzten Milliarden Texten führt, Vorsicht achten! Woraus zudem direkte Zusammenhänge mit linguistischen Aspekten herzustellen und fortzuführen sind, worauf „der große Noam Chomsky“ in der NYT hingewiesen hat, inkl. seiner Experimente (24/171f.).
Zudem sind potenzielle Schwachstellen
…heraus gearbeitet, wenn auch primär aus Sicht von wissenschaftlich arbeitenden Anwendern (Zitate, Publikationen … s.o.): eine Blaupause durchaus auch für andere Text-Sorten! Das geht viel weiter in Weiterbildung hinein, siehe die interessante Analyse 24/184! Siehe zudem „eine Art diskursiver Dauerschleife…, die sich im Kreise dreht“ (27/240)… N.B. Inzwischen tauchen in den Sozialen Medien mehr und mehr Screenshots von Dialogen mit ChatGPT auf (etwa in FB-Reels), die tatsächlich vor allem dies dokumentieren: Quatsch und Quatschen (S. 217 u.a., Protokoll 27 einleitend) – nun ja … Dennoch (und gerade deshalb) sollte auch unsereins Weiterbildner jeglicher Couleur „sich ewig prüfen“, was und wie er oder sie mit diesem Tool anfangen könnte. Die aktuelle Gratis-Version 3.5 reicht zum Ausprobieren allemal! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de