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Crossmedia

Autor Ralf Hohlfeld, Philipp Müller, Annekathrin Richter, Franziska Zacher (Hsg)
Verlag sonstige
Seiten 350 Seiten
ISBN 978-3-643-10557-8
Preis 29,90

Der Untertitel „Wer bleibt auf der Strecke?“ scheint schon eine Fokussierung zu zeigen, doch ist dieser Sammelband zu den Beiträgen der „Medientage 2009“ ein durchaus Ergebnis-offenes Diskussions-Forum, hier vorgelegt in der Reihe PSK „Passauer Schriften zur Kommunikationswissenschaft“. An der dortigen Universität hat sich in den letzten Jahren „heimlich, still und leise“ ein mächtiger Studiengang etabliert, der offenbar extroviertiert Ergebnisse veröffentlicht, schön! Wie eng verzahnt Theorie und Wirtschaft sind, ganz im Stile des GABAL´schen „… in Hochschule und Praxis …“, zeigt auch die Zweiteilung in „Beiträge aus der Wissenschaft“ und „Beiträge aus der Praxis“, der erste Teil wieder verzweigt in „Journalistenausbildung und Berufsbild“, „Redaktionsorganisation und journalistisches Arbeiten“ und „Gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Konsequenzen“. Die Vielheit der heutigen Medienlandschaft (diesseits von Buchverlagen und verwandten Veröffentlichungsformen) beleuchten die Praxis-Beiträge zu Zeitung, Radio und Fernsehen – und das herrschende Spannungsfeld, siehe:

  • Auf der Suche nach dem Leitmedium im crossmedialen Zeitalter (265ff.)
  • Präsenz auf allen Kanälen (Vom Zeitungshaus zum Multiplattformunternehmen) (284ff.)
  • Was die Fernsehsender aus den Online-Erfahrungen des Printsektors lernen sollten (300ff.).
  •  

… ausgebreitet bis hin zum Zukunftsmedium und allerorten Buhmann WWW: „Schöne neue crossmediale Internet-Welt – Eine technische Orientierung und Hilfe zum eigenen Einstieg im Do-it-yourself-Web“ (S. 328ff., abschließendes und abrundendes Kapitel). Dass Crossmedia auch etwas mit „Branchen-crossing“ zu tun haben kann, darauf verweist „Crossmedia in PR und Marketing“ (S. 239ff.). Letztlich geht es immer um – Kommunikation, weswegen die Sichtweisen dieses Bandes auch und gerade für Trainer, Coaches und Berater von großer Bedeutung sein können, die Veränderungen in den Medienmärkten besser zu verstehen, sie in den Griff zu bekommen, siehe „Medienkonvergenz als Risiko und Chance“ (S. 54ff.). Und das Mitmach-Web als Schlagwort mag daran erinnern, dass kaum in einer anderen Branche als der Weiterbildung die Beiträge der Teilnehmenden derart entscheidend wichtig für den Erfolg von Maßnahmen sind, oder?! Dazu mag der Blick aufs Thema „mobile“ helfen, das auch mehrfach anklingt, etwa im Kapitel „Drehscheibe (mobiles) Internet“ (S. 111ff.).

Eine der Schlussfolgerungen für Zeitungshäuser mögen auch uns Trainer nachdenklich machen und zugleich zuversichtlich (S. 298): „… die Verlage haben sich zu diversifizierten Medienhäusern entwickelt. Sie verkaufen nicht Papier, sondern Informationen und das auf möglichst vielen Kanälen … Die wichtigsten Funktionen des Journalismus wie Faktentreue, Ausgewogenheit und Aktualität bleiben auch in Zukunft bestehen. Aber die Möglichkeiten, wie und über welche Kanäle Content transportiert werden kann, vervielfältigen sich.“ Was mich an das viel zitierte chinesische (Mandarin) Schriftzeichen für Krise erinnerte, zusammen gesetzt aus „Risiko“ und „Chance“: Jeder wähle für sich …

Hanspeter Reiter