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Das digitale Ich

Autor Eva Flecken
Verlag FAZ Buch
ISBN 978-3-96251-114-2

„Wie analog sind wir, wenn wir digital sind?“ Eine berechtigte Frage, eher ein Zusammenspiel denn eine konträre Situation unterstellend! Die Autorin geht dieser Frage auf 200 Seiten konzis nach…

Alles digital?!
Wie fühlen Sie sich wo, was verarbeiten wir wie in der einen, wie in der je anderen „Welt“? „Sind wir noch analog, schon digital oder irgendwas dazwischen? Die Digitalisierung führte zu vielen Veränderungen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Dabei besteht die Debatte bis heute, ob dieser Wandel Gewinn oder Verderben für unsere Gesellschaft bedeutet. Die Pessimisten beschwören die analogen Zeiten als die authentischen und humaneren Phasen des sozialen Lebens. Die Optimisten hingegen sehen demokratischere Zeiten, in denen die Digitalisierung allen Menschen eine Stimme gibt. Diesen Diskurs nimmt Eva Flecken zum Anlass, genauer zu untersuchen, wie analog wir in einer digitalen Welt noch sein können und welche Befürchtungen eine Berechtigung haben.“ Etwa mit gedruckten Medien, die lt. Studien deutlich glaubwürdiger sind als jene online, trotz aller Lügenpresse-Verleumdungen! Dazu etwa S. 40f. – und S. 58 z.B.: „Die drei Ebenen der Reflexivität sind unser Kompass…: Greifen die Erzählungen zeitlich, sachlich, und sozial ineinander…“. Wie steht es mit digitalem Lesen und Schreiben konkret (S. 90f.)? Entgegen der Darstellung gibt es durchaus Studien, die deutliche Unterschiede zeigen…

Spotlight auf Inhalte
Und Kommunikation als solche, neben klassischer Schrift und gesprochener Sprache (S.114)?
„Zwischen fliegenden Herzen auf der einen und anonymem Hatespeech auf der anderen Seite: Wie authentisch ist Kommunikation in sozialen Netzwerken? Jagen, sammeln und speichern: Welche Kulturtechniken sind in die digitale Welt übergegangen und welche neu entstanden? Abdriften in die Extreme: Wie Filterbubbles entstehen und wie sie sich zerstechen lassen. Die digitale Revolution verändert uns, und nicht wenige haben die Sorge, dass sie ihre Kinder frisst.“ Wie steht es etwas ums Wirken von Algorithmen gegenüber der Wirkung klassischer Angebots-Kataloge (S. 164f.)? Wer´s kurz und knapp will, liest zunächst die Conclusio S. 197ff. Nun, „Evas Fleckens Analyse ist eine Zusammenstellung kursorischer Beobachtungen einer sich wandelnden Gesellschaft. Dabei wird deutlich: Das soziale Miteinander ist digitaler geworden, ganz klar, doch sind verblüffend viele Angewohnheiten und Mechanismen bereits im analogen angelegt. Daher plädiert die Autorin für einen angepassten kategorischen Imperativ: „Verhalte dich digital so, wie du auch analog behandelt werden möchtest.“ Eine moderne Variante von Kant also?! Für alle relevant, die „was mit Kommunikation“ zu tun haben! Also für jeden von uns, denke an Watzlawick … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter