Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
Autor | Walter Moers |
Verlag | Penguin |
ISBN | 978-3-328-60342-9 |
„Zwanzig zamonische Flabeln. Limitierte Ausgabe mit Farbschnitt“ bringt eben diese „Lach-Fabeln“ mit gesamt deutlich über 150 Seiten.
Viecher, ziemlich menschlich
…wie wir´s vom Moers ja gewohnt sind … Wobei die Einhörnchen ziemlich wie Eichhörnchen daher kommen, von mir zunächst fälschlich auch so gelesen. Wie auch immer: „Make laugh, not war: Ein Einhörnchen, das lieber rückwärts leben möchte; ein Werwolf, der ein Wiewolf sein will; eine fleischfressende Pflanze, die gern Vegetarierin wäre; zwei Vampirgeierbrüder, die Aas verachten – etliche Bewohner des Kontinentes Zamonien haben Probleme mit ihrer Identität und daher kein leichtes Leben. Aber ob Dummwolf oder Schlaufuchs, ob Schmiegehäschen oder Halbtagsfliege, ob Froschling oder Buchling, sie alle finden ihren Weg in dieser Welt, in der die Fantasie und der Humor völlig außer Kontrolle geraten sind. Zwanzig zamonische Flabeln* über diverse Spielarten zamonischen Daseins aus der Feder von Bestsellerautor Hildegunst von Mythenmetz, kongenial übersetzt, mit einem Nachwort – »Humor ist ein ernstes Geschäft« – und 45 Illustrationen von Walter Moers.“ Wieder mal das Komplett-Paket also, immer konzentriert auf die jeweilige Figur, gar aufs Gesicht, mit viel Mimik, bestens den Text spiegelnd. Und natürlich hat manch Leser rasch die Quelle der Story im Sinn, sei sie ein Märchen oder eine Sage – oder auch eine Allegorie. Typisches Beispiel dafür ist gleich die zweite Story „Der verantwortungsvolle Biber und der hinterlistige Kristallskorpion“, die natürlich erwartungsgemäß a bissal anders ausgeht als die Vorlage … Jou, Walter Moers weiß, etwas „daraus“ zu machen, den Stoff neu aufzumischen, ganz im Sinne humoriger Perspektive. Vielerlei aus dem zamonischen Universum und Personal kommt zum Einsatz, seien es Schrecksen, seien es Buchlinge…
…und die specials auch noch:
*Die »Flabel« bezeichnet eine humorvoll-anarchische zamonische Kurzgeschichte und kennt, im Gegensatz zur klassischen Tierfabel, keinerlei Moral. Wobei, das ist wohl wenigerr ernst gemeint, siehe etwa „Der Ubufant, der nur donnerstags war“ oder auch „Ein Froschling macht noch keinen Sommer“ etc.: macht durchaus nachdenklich (plus s.o.!)… Mehr dazu im Nachwort des Autors & Illustrators (pardon, des Übersetzers natürlich) S. 157ff. Natürlich mit anregenden Hinweisen auf die früheren Bücher in hilfreichen Fußnoten, fein! – Dies ist eine limitiere Ausgabe mit Farbschnitt – und mit Leseband, auch das sei erwähnt . Ausgabe ohne Farbschnitt: ISBN 978-3-328-60404-4 PS: Am 29./30. November 2024 fand gar ein Symposium rund ums Wirken von Walter Moers in Oberhausen statt: „Humor ist ein ernstes Geschäft – Walter Moers im Fokus der Kunst-, Literatur- und Medienwissenschaften“, voila! https://www.comicgesellschaft.de/wp-content/uploads/2024/10/Programm_Symposium.pdf Eine Ausstellung läuft zudem in der Ludwig-Galerie noch bis zum 29. Januar 2025: „Was gibt’s denn da zu lachen? Die komische Kunst des WALTER MOERS. Vom Käpt’n Blaubär, dem Kleinen Arschloch und dem fantastischen Kontinent Zamonien, siehe hier: https://www.ludwiggalerie.de/ausstellung/was-gibts-denn-da-zu-lachen-die-komische-kunst-des-walter-moers/ HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de