Das Ende des Dollar-Privilegs

Während die Börsen-Nachrichten in der ARD kurz vor 20 Uhr fast schon regelmäßig Beunruhigendes über den Euro-Kurs zu berichten haben, rund um die GIPS-Staaten, schreibt dieser Autor tatsächlich über „Aufstieg und Fall des Dollars und die Zukunft der Weltwirtschaft“, so der Untertitel. Womit Eichengreen einige der Hintergründe ausleuchtet, auf denen (auch) die derzeitige Währungskrise in Europa fußt. Der Verlag fasst selbst kurz und prägnant auf der Umschlagseite 4 den Inhalt zusammen wie folgt: „Die Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom Dollar ist für die USA eine Quelle der Stärke. Ein Kritiker der amerikanischen Politik hat das einmal als „Amerikas unverschämtes Privileg“ bezeichnet. Doch inzwischen steht dieses Privileg auf tönernen Füßen. Nach dem Aufstieg Chinas, Indiens, Brasiliens und anderer Schwellenländer [Anm.: die BRICS-Staaten] dominieren die USA die Weltwirtschaft nicht mehr.“ Das zeigt sich u.a. am Rumeiern Chinas, was Währungsreserven angeht, und der Wirkung dortiger Wirtschaftsschwäche auf die Wirtschaft vieler anderer Länder. Die Stärke dieses Buchs macht aus, in die Zeit zurück zu gehen, in der der Dollar als Währung entstanden ist – und wie die USA nach und nach Institutionen geschaffen (verändert, abgeschafft und wieder gegründet …) haben, die des Dollars Stärke überhaupt erst entstehen lassen und auch in Krisenzeiten erhalten geholfen haben. Auch nach vielen Volten (u.a. Goldstandard hinfort …) konnte diese Währung ihre Ausnahmestellung bewahren – und so die US-Wirtschaft am Leben erhalten, obwohl die USA eigentlich – längst pleite wären. Der Autor „erklärt, dass der Dollar seinen Status als internationale Währung nur dann verliert, wenn die USA wieder die gleichen Fehler machen, die zur Finanzkrise geführt haben, und wenn sie ihr Haus nicht in Ordnung bringen.“ Sogar Kriege hat dieser Staat schon geführt, seine Währungs-Vormacht zu erhalten … Lesen! Denn dieses Buch bringt „spannende Hintergrund-Analyse und Lösungen für ein Szenario, das in seinen Auswirkungen jeden Einzelnen von uns angeht.“ – HPR

Hanspeter Reiter