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Das Ende von Social Media

Autor Dominik Ruisinger
Verlag Schäffer Poeschel
ISBN 978-3-7910-6264-8

„Warum wir digitale Netzwerke neu denken müssen“ analysiert der Autor kompetent und nachvollziehbar auf gut 200 Seiten.

Social-Media nurmehr digital?
Im Kern geht es hierum: Social sei da nichts mehr, im Sinne von Verknüpfen, Netzwerken und Austauschen, so Ruisinger. Diesen Prozess der vergangenen Jahre kann die Leserschaft hier (bedauerlicher Weise) bestens nachvollziehen: „Derzeit zeichnen sich Veränderungen ab, die die gesamte digitale Kommunikation und speziell die Social-Media-Branche auf den Kopf stellen und die viele mit dem Begriff »Revolution« verbinden. Schon lässt sich vom »Ende von Social Media« sprechen – zumindest so, wie wir es gekannt haben. Künftig ziehen Algorithmen die Empfehlungen von künstlichen Intelligenzen den Inhalten der vernetzten Freunde vor. Dies hat zur Folge, dass technologische KI-geprägte Algorithmen und nicht unsere Freunde die Inhalte in unseren Social-Media-Feeds bestimmen, dass mühsam aufgebaute Seiten, Netzwerke und Gruppen an Relevanz und Sichtbarkeit einbüßen, und dass automatisiert erstellte Inhalte die Feeds fluten könnten. Der Kommunikationsexperte Dominik Ruisinger zeigt in seinem Buch auf, was da auf die Branche zukommt, welche Einflüsse Algorithmen auf Inhalte haben, warum Empfehlungen wichtiger als Menschen sind, wie künstliche Intelligenz Social Media auf den Kopf stellt und wie eine Kommunikationsstrategie künftig aufgebaut werden muss.“ Das entwickelt Ruisinger Schritt für Schritt in sechs Kapiteln.

Inhalte kurz gefasst
Das startet sinnvoller Weise mit der Intro: Was der Begriff „Ende“ bedeutet – resp. hier meint. Es folgen Social Media: Ein schöner Gedanke – Der Weg der Entfremdung – Zwischenfazit: Die Zeichen des Wandels – Das Revival der integrierten Kommunikation – hin zu Schade: Abschied von „Social“. Ausgiebig, tiefgründig und arg nachvollziehbar, diese Analyse plus Synthese! Was habe ich gelernt? FB & Co. inzwischen eher klassisch push statt pull, Gleiches gilt für Instagram & Co., die von vorne herein kaum social waren: Um Content geht´s, um sichtbar zu sein, zu werden, zu bleiben. Nun, für unsereins Experten eigentlich die passende Herausforderung – und in diesem Sinne auch „…für Introvertierte“, siehe die entsprechende Publikation von Tanja Bernsau, von mir hier ebenfalls rezensiert… Doch bleiben wir bei diesem Buch – das sind meine Eselsohren: S. 29 Grafik die Entwicklung des Social Web, S. 44ff. Die Funktionsweise von Algorithmen (Grafik inkl.), S. 67ff. Quellen des Content (u.a. FB, des Autors eigene Analyse als Grafik), S. 90ff. Der Boom der Direktnachrichtungen (Messenger etc. – plus: eMail- und Newsletter-Revival!), S. 128ff. Die Zukunft: Enklaven oder Neuanfang (Achtung: Rückzug in Gruppen, als Variante von „privat“ = da gibt´s doch Austausch!!), S. 150 Grafik Digitale Media-Kanäle (stärker vernetzen ist die Botschaft ff.), S. 173 Grafik Der stufenweise Prozess eines Markenbotschafter-Programms (in People: Menschen sprechen lassen – nun, unsereins dann selbst also  …), last not least S. 186 Grafik Der Aufbau eines Social-Media-Postings: Hook, Inhalt, Call-to-action, voila! Fazit: anregend und weiter bringend, relevant für Weiterbildner jeglicher Couleur – Trainer, Coaches, Berater… Freiberufler. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter