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Das Geld anderer Leute

Autor Justin Cartwright
Verlag sonstige
ISBN 978-3-8270-1039-1

Schon nahe an einer „docufiction“, also zwischen Roman und Sachbuch, wenn auch kein Tatsachen-Roman. Ein wenig fühlte ich mich an Ken Follett´s „Die Pfeiler der Macht“ erinnert (original „A Dangerous Fortune“), der allerdings ein Jahrhundert früher spielt: Verquickung von Familiengeschichte, Wirtschaftsgeschehen und persönlichen Verfehlungen, im Licht der Finanzkrise. Somit durchaus mehr als ein „Gesellschaftsroman“, als der er apostrophiert wird. Die Story ist rasch zusammen gefasst, wie es auch der Klappentext schon tut: „Julian Trevelyan Turbal hat ein Problem: Seine Bank … steckt in Schwierigkeiten – nicht zum ersten Mal in ihrer 300-jährigen Geschichte. Aber wohl zum letzten Mal, denn Julian plant heimlich den Verkauf des traditionsreichen Familienunternehmens. Als jedoch ein mysteriöser Informant brisantes Insiderwissen an die Presse weitergibt, scheint nicht nur der Verkauf, sondern gar die Existenz der Bank bedroht.“ Leser lernt eine Menge über indirekte Verschiebungsmöglichkeiten via Stiftungen, wenn auch illegal – und über Verquickungen zwischen Politik und Finanzwelt: Da wird ein Schein-Hecht wie J.T. Turbal schnell zum gejagten Karpfen … „Mit einem ausgeprägten Sin für das Groteske und mit trockenem britischen Humor zeichnet Cartwright ein modernes Sittengemälde mit zutiefst menschlichen Figuren. Gleichzeitig nimmt er sich mit einem halb amüsierten, halb mahnenden Blick der hochaktuellen und unangenehm vertrauten Themen unserer Zeit an.“ Macht und Geld haben nun wirklich eine Menge miteinander zu tun. Auch und gerade wenn es um „das Geld anderer Leute“ geht … – HPR

Hanspeter Reiter