Das große Buch der Strategie

„Von der Reformation bis zur digitalen Transformation“ präsentiert die Wirkung eines „Big Picture“ anhand von zehn konkreten Umsetzungs-Beispielen auf bald 200 Seiten…

Wimmelbilder aufgelöst
…ließe sich diese Art visueller Strategie fürs Entwickeln und Darstellen einer Strategie Augen zwinkernd nennen: In einem einzigen doppelseitigen, großformatigen„Panel“ wird eine Story erzählt, statt in Sequenzen. Doch mit integrierten „Panels“, die befreit daher kommen statt in Rahmen zu stecken. Mit Sprechblasen und vielerlei visuellen Stil-Elementen, teils gar in Doppel- (IHK Mü/Obb. S. 104ff.) oder Dreifach-Bildern (AMOS S. 84ff.), Ja, denn eben hierum geht es in diesem großformatigen Band, der natürlich stark Bild-orientiert daher kommt und das jeweils Big Picture davor in einzelnen Sequenzen präsentiert und erläutert, gekleidet in je ein Interview: „Das große Buch der Strategie baut auf einem einfachen Gedanken auf. Strategien und die sich daraus entwickelnden Transformationen sind nicht mehr und nicht weniger als die spannende Geschichte, die eine Organisation über ihre eigene Zukunft erzählt. Und diese Geschichte kann man zeichnen. So entsteht aus einer Strategie, das was Millionen von Mitarbeitenden in allen Unternehmen ständig beim Thema Strategie fordern: „Zeig mir das große Ganze, ich will das Big Picture verstehen.“ Das große Buch der Strategie nimmt diese Sehnsucht nicht nur ernst, sondern auch wörtlich und zeigt anhand ausgewählter Beispielen von der Luther‘schen Reformation bis zur digitalen Transformation, wie selbst die größten und komplexesten Strategien als Big Picture visualisiert werden können, und wie es mit diesem ungewöhnlichen Ansatz gelungen ist, Millionen von Menschen auf die Reise in eine erstrebenswerte Zukunft mitzunehmen. Besonders spannende Strategie-Geschichten fu?r alle, die in Unternehmen oder Institutionen mit Transformation befasst sind und neben klassischer Fachlektüre etwas Unterhaltung bei der Themenvermittlung suchen.“ So sind auch „Tiny Interventions“ geboten (im Big Picture S. 121, von day7), die naturgemäß auch und gerade Weiterbildner interessieren könnten (& sollten – textlich ab S. 108 „Über die Beschleunigung von Strategie“).

Alles Illustration oder was?!
Jedenfalls eine exzellente, überzeugende, absolut beeindruckende Darstellung visueller Kommunikation, die weit über schlichten Einsatz von Illustration im Unternehmens-Umfeld hinaus geht! „Dennoch“ habe ich mich an den GABAListen Michael Lier erinnert gefühlt, mit seinem Unternehmen Cinevita: So geht Storytelling the visual way! Die Big Pictures werden erlebbar durch das Gespräch mit dem jeweiligen Project Owner, dem Gedanken-Austausch dazu, den die Leserschaft quasi mithören kann, zum Sehen der Einzelbilder. So entsteht letztlich das Gesamtbild, die Strategie wird (über)deutlich… Das Konzept als solches erzählt der abschließende Beitrag „Die Schatzinsel der Strategie-Aktivierung“ (S. 156ff.) mit dem TATIN-CEO (und Hg. des Großbandes Robert Wreschniok), ergänzt mit dem Ausblick (S. 174f.), der auch die Struktur darstellt: Erzählung entsteht aus Potenzial (Stoffsammlung hätten wir das früher genannt  …), es folgen Sortierung (Gliederung also) und Analyse (Aufsatz schreiben quasi) – bis hin zur Verdichtung, zum Big Picture eben – voila! Da kann sich unsereins Weiterbildner vielerlei Couleur die eine oder andere Scheibe abschneiden… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter