Das kleine Buch vom Krebs
Autor | Wolf-D. Beecken |
Verlag | Scoventa |
ISBN | 978-3-942073-18-9 |
… ist tatsächlich ein recht umfassendes – also eher ein „großes“, wenn es auch kompakt daher kommt. Denn der Autor (Urologe und Experte für Prostata-Tumore) schlägt einen sehr weiten Bogen, um wirklich tief wie breit das Thema seinen Lesern nahe (zumindest: näher) zu bringen, mit dem Ziel (= Untertitel) „Die Krankheit verstehen“. Dazu gehört, dass Beecken den Gesundheitsmarkt durchleuchtet, mit den Rollen von Ärzten und ihrer besseren oder schlechteren Beratungs-Kompetenz, und denen von Krankenhäusern und Krankenkassen. Der Patient und sein Umgehen (oder vielmehr häufig: Vermeiden) mit der Krankheit. Hilfreich jedenfalls das Herleiten dessen, was Tumor eigentlich ist, ob gut- oder doch bösartig: „So funktioniert das Leben“ (S. 101ff.) analysiert den Körper, die Zelle sowie Zellwachstum. S. 115 fasst der Autor zusammen: „Die Zellen eines bösartigen Tumors wachsen zerstörend in ihre Umgebung ein …, haben die Fähigkeit, sich unendlich zu teilen .. (und) sich vom Ursprungstumor abzuscheiden und Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen zu bilden.“ Ob und wann das welchen Effekt hat, wie (etwa über Tumormarker) überhaupt eine Diagnose sinnvoll gestellt werden und ggf. durch Apparate-Medizin mehr oder weniger den Körper belastend verifiziert werden können, darauf geht der Urologe detailliert und leicht verständlich ein. Welche Therapie ist daraus abzuleiten, was bedeutet das für die Person, das ist der nächste Schritt … Ein wichtiger Aspekt blinkt immer wieder auf: Jeder „Fall“ ich hoch individuell zu betrachten! Entsprechend geht Wolf-D. Beecken auch auf statistische Missverständnisse ein und erläutert scheinbar paradoxe Ableitungen. – Ich erinnerte mich, im Zusammenhang mit dem Prostata-Krebs meines Vaters vor über vier Jahrzehnten ein ausführliches Referat zum Thema Krebs auf dem Gymnasium ausgearbeitet zu haben: Wirklich viel getan hat sich nicht, seither, so mein Erleben … HPR