Das Lesekreisbuch

„Eine Anleitung“ verspricht der Autor, selbst langjährig als Programmleiter des Literaturhauses Köln zugleich für den hauseigenen Lesekreis zuständig. Und liefert weit mehr als das, nämlich auch eine Art Geschichte des „Lesekreises“, wie er sich übrigens auch in anderen Formaten widerspiegelt, etwa in den Lesezirkeln, in denen sich mehrere Leser die selbe Zeitschrift teilen und damit vergünstigt einkaufen. Hier ist wirklich ein Kreis gemeint, beliebiger Größe, in dem sich literarisch Interessierte treffen, in aller Regel (doch auch das ist variabel!) vorher alle das gleiche Buch lesen und sich dann darüber austauschen. Welche Bücher gewählt werden, wie diskutiert wird, wie häufig das Treffen statt findet und wo – all das sind Themen, die der Autor mit dem Leser sozusagen diskutiert: Erfahrungen sind geboten, primäre wie auch sekundär zitierte – verbunden mit direkten Anregungen fürs eigene Vorgehen. Checklisten, sogar Buchlisten zum Abschluss (Empfehlungen bekannter Persönlichkeiten, teils mit Kurz-Rezension) findet Leser wie auch interessante Hinweise auf Salons u.a. des 19. Jahrhunderts. Hat mich angeregt, doch mal in den KUK in Neuried bei München reinzuschauen, die (als Verein „Kunst und Kultur“) auch einen literarischen Kreis inkludiert … Was finden Sie bei sich vor Ort in dieser Richtung?

Hanspeter Reiter