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Das Mörderarchiv

Autor Kirsten Perrin
Verlag Rowohlt Polaris
ISBN 978-3-499-01265-5

„Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.“ Ein Whodunit-Thriller im Gewand eines Lokal-Krimis auf 400 vergnüglichen Seiten.

Whodunit?
Schritt für Schritt begleitet die Ich-Erzählerin beim Entwirren der verwobenen Fäden, wer sich diese Story gönnt: Zunächst meinte ich, dies sei ein Cosy-crime – jedenfalls schien mir das Setting passend. Doch die Leserschaft kriegt durchaus mehr als das … „Der SPIEGEL-Bestseller aus Großbritannien: Das sensationelle Krimi-Ereignis des Jahres zum Wohlfühlen, Schmunzeln und Miträtseln: Wie findet man den eigenen Mörder?“ Ein Cosy-crime und ein Krimi-Rätsel also – plus: Lokalkrimi  … „Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht. Und sie hat vorgesorgt. Frances Adams war siebzehn Jahre alt, als ihr eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt prophezeite, dass man sie ermorden würde. Ihr Leben lang nahm niemand Frances ernst. Bis sie nun, sechzig Jahre später, ermordet wird! Tante Frances hatte also recht. Und sie hat vorgesorgt. Erstens hat sie auf ihrem herrschaftlichen Landgut in Dorset ein besonderes Archiv angelegt. Jede Person aus dem Dorf, die sie auch nur im Entferntesten für verdächtig hielt, taucht dort auf. Zweitens hat sie ein Testament hinterlassen: Wer den Mordfall löst, erbt alles. Schafft es ihre Großnichte Annie oder der fiese Stiefneffe?“ Also Annies Cousin… A bissal cosy wird´s dann doch, weil Beziehungs-Themen heute wie damals eine gewichtige Rolle spielen.

Wettlauf beim Ermitteln
„Da Annie die schrullige alte Dame nie kennengelernt hat, scheint sie klar im Nachteil. Doch dann findet sie ein Tagebuch der Tante und liest über ein tragisches Ereignis in den Sechziger Jahren. Annie kombiniert: Unter mehr als einem Dach in Castle Knoll schlummert ein Geheimnis. Nur unter welchem ein mörderisches? Willkommen in Castle Knoll, dem Dorf mit dem einzigen Mörderarchiv der Welt!“ Mit diversen Protagonisten, die nur gar zu sehr als Täter infrage kommen, für letztlich zwei Morde: Wie rasch zu vermuten ist, nämlich auch die „verschwundene“ Emily… Wie Annie, erfährt auch die Leserschaft nach und nach, was seinerzeit geschehen ist, vor fast 60 Jahren: Zwischen die Jetzt-Erzähl-Kapitel fließen Ausschnitte aus dem Tagebuch der ermordeten Großtante Frances ein. Wobei – den letzten Schluss muss naturgemäß die heutige Ermittlerin selbst tun, um dann hoffentlich das Erbe antreten zu dürfen… Natürlich schafft sie´s erwartungsgemäß, doch der Showdown – wow! Und schließlich noch der eine oder andere Cliffhanger: Wird´s was aus Annie plus Detective Crane? Und findet sich im Archiv der eine oder andere Hinweise auf andere Verbrachen (S. 391)? Mal sehen, ob´s eine Fortsetzung geben wird  …. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter