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Das Opernhaus: Rot das Feuer

Autor Anne Stern
Verlag Rowohlt Polaris
ISBN 978-3-499-01090-3

„Der zweite Teil des groß angelegten Dresden-Epos von Bestsellerautorin Anne Stern“ und als Rückseiten-Titel „Eine Liebe – stärker als alle Konventionen und Gefahren der Zeit“ entwickelt eine vielfacettige Story auf knapp 400 unterhaltsamen wie informativen Seiten.

Klassische Musik und Parlament
…bilden die Klammern der Handlung dieses historischen Romans (S. 187f. etc.): „Die Semperoper als Schauplatz von politischen Wirren und dramatischen Schicksalen. Dresden, 1849: Elise lebt als gefeierte Violinistin und angesehene Ehefrau des Komponisten Adam Jacobi in Dresden. Doch eine schicksalhafte Begegnung mit dem Kulissenmaler Christian droht, das fragile Gleichgewicht ihres Lebens zu erschüttern. Mit dem aufstrebenden Künstler an der Semperoper verbindet sie eine große Sehnsucht, eine Leidenschaft für die Kunst – und eine romantische Erinnerung. Elise spürt, dass ihre Liebe auch nach Jahren noch stärker ist als alle Konventionen.“ Sei es, welche Unterschiede zwischen verheirateten Männern und Frauen gemacht werden, sei es homosexuelle Liebe einer anderen Person…

Parlament und König
…stehen im Widerstreit – und so kommt es 1849 (erneut), wie es kommen ? muss (S. 165ff., S. 260f. usw.): „Doch bevor sie das Unmögliche wagen kann, brechen blutige Aufstände in der Stadt aus. Unzufriedene Arbeiter und Dienstmädchen, Künstler und Intellektuelle, Männer und Frauen ziehen für ihre Rechte in den Kampf. Auch das prächtige königliche Hoftheater im Herzen der Stadt wird zum Schauplatz der widerstreitenden Gegner. Denn selbst Kapellmeister Richard Wagner und Gottfried Semper rufen zum Widerstand gegen die Obrigkeit auf. Dann bittet der König die preußische Armee um Hilfe. Es kommt zum Äußersten. Und Elise muss sich in den blutigen Wirren entscheiden, auf welcher Seite sie steht – und wie viel zu opfern sie bereit ist.“ Die Frauenbewegung spielt entscheidend mit (siehe zur Rolle u.a. S. 73f. usw.), historische Persönlichkeiten erhalten ihren Auftritt auch dort wie auf der Opern-Bühne… Auch zeitgenössische Spezialitäten hat die Autorin eingebaut, etwa eine bewegt Laterna magica (S. 110f.), die schon mal kommendes Bewegtbild andeuten mag. Oder die immer noch wenig gewohnte Eisenbahn, deren Geschwindigkeit als bedrohlich empfunden wird (S. 225). Auch echte wie nachempfundene Brief-Dokumente bringt die Autorin ein (S. 316 usw.)

Im Nachwort
…geht die Autorin S. 387ff. auf die Frauenbewegung genauso ein wie auf die Historie der auftretenden Opern-Protagonisten. Und Ihr Hinweis auf Band 3 verstärkt den Cliffhanger – Christians gelungene Flucht im Windschatten von Richard Wagner, gen Bayreuth… Da mag die Leserschaft neugierig erwartend sein  …HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter