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Denken hilft zwar, nützt aber nichts

Autor Dan Ariely
Verlag sonstige
Seiten 320 Seiten
ISBN 978-3426274293
Preis 19,95

Auslöser für dieses Buch war wohl der schlimme Unfall des Autors, der ihn letztlich drei Jahre ans Bett fesselte – nach Verbrennungen dritten Grades. Erste Beobachtungen und weiter führende Überlegungen führten zu diesen Feststellungen: „Wenn wir Entscheidungen treffen, gehen wir selbstverständlich davon aus, dass wir vernünftig abwägen. Doch weit gefehlt, denn in zahllosen Situationen lassen wir uns von Vorurteilen und eingeführten Weltsichten leiten und handeln dann oft zu unserem Nachteil.“ Oder zu dem von anderen, siehe das rasche Abreißen von Pflastern und Verbänden… „Der renommierte amerikanische Verhaltensforscher … zeigt, warum wir so oft wider besseres Wissen handeln. Anhand von typischen Beispielen aus unserem Alltagsleben deckt er auf, wie verblüffend leicht wir zu beeinflussen sind…“. Erforscht hat er das mithilfe von Versuchen und Experimenten: „Er beschreibt die Ködereffekte, die uns zu unvernünftigen Handlungen verleiten und weist uns damit den Weg, wie wir die tückischen Denkfallen erkennen und ihnen entgehen können.“  Sie sehen, das sind die Themen von „Homo oeconomicus“ (den es wohl eher nicht gibt), Hirnforschung, Spieltheorie und damit: Verhalten. Alt bekannte Themen kehren wieder und sind neu beleuchtet, etwa „Vom ewigen Aufschieben“, „Ein Hintertürchen offen halten“ oder „Der Effekt von Erwartungen“. Der Bezug zum Lernen (durch Training oder andere Erlebnisse) ist klar, siehe etwa Einfluss von Gruppen und Kontext oder Andocken an vorher Erlerntes. Viel diskutiert werden Verhalten wie „Warum wir überbewerten, was wir haben“ derzeit immer noch im Zusammenhang mit der so genannten Finanzkrise. Der Autor fasst seine Erkenntnisse in einem Schlusskapitel zusammen, hieraus dies (S. 290f.):

„In allen Kapiteln dieses Buchs geht es um Kräfte (Emotionen, Relativität, soziale Normen etc.), die unser Verhalten beeinflussen. Sie üben große Macht auf unser Tun aus, doch aufgrund unserer natürlichen Neigung unterschätzen wir sie bei weitem… Eine zweite wichtige Lehre aus unseren Forschungen  ist die, dass Irrationalität zwar einen großen Raum in unserem Alltag einnimmt, wir ihr aber nicht hilflos ausgeliefert sind…“

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Hanspeter Reiter