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Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten

Autor Havener/Spitzbart
Verlag sonstige
Seiten 256 Seiten
ISBN 978-3-499-62609-8
Preis 12,00

Hier geht es um „Die Macht der Gedanken“, zu deren Entertainment-Teil vonseiten Thorsten Haveners Dr. med. Michael Spitzbart wissenschaftlich Begründendes beitragen darf, jeweils durch ein „i“ im grauen Kasten gekennzeichnet. Illusionen (Zauberkunststücke & Co.) und warum Sie wirken, darüber erzählt der Autor (seine) Geschichte(n), durchaus unterhaltsam, manchmal verblüffend – und letztlich interessant dadurch, dass er Einblick gewährt, ohne zuviel zu verraten: Schließlich möchte er auch weiterhin mit seinen Auftritten die Zuschauer verblüffen … Wirkung und Wirksamkeit, das macht dieses Taschenbuch gerade für Trainer (letztlich: Weiterbildner jeglicher Couleur) lesenswert. Was eigentlich immer einsetzbar ist: Die Blumen-Farben-Werkzeug-Instrument-Abfrage. Schon selbst erlebt (wenn auch nicht getestet, ich gesteh´s), scheint es immer zu funktionieren und hat auch etwas mit Halo-Effekten zu tun (Rose – rot – Hammer – Geige; S. 44f.). Auch einen Versuch wert das vom Autor so genannte „Freier-Wille-Experiment“ (S. 46ff.):

  • Bitte denken Sie zunächst an ein einfaches geometrisches Symbol…
  • Jetzt denken Sie bitte an ein zweites – anderes – geometrisches Symbol, das Sie in das erste Symbol projizieren. Verderben Sie sich nicht selbst den Versuch, indem Sie ein zu ausgefallenes Symbol wählen – ein Neuneck ist kein einfaches Symbol, ein Quadrat wird hingegen sehr oft gewählt.

Vielleicht merken Sie´s, das Briefing manipuliert natürlich, Lösungen werden schon irgendwie suggeriert… Woran haben Sie gedacht? Die Lösung wird im Buch abgebildet, ich beschreibe Sie Ihnen: Ein Dreieck in einem Kreis. Und, woran HABEN Sie gedacht?

Der eine oder andere Anhalt für konkretes Entertrainment ist also geboten, schön. Vertiefend dann die Spitzbart-Blöcke, etwa S. 133f. „Auch Gehirne freuen und fürchten sich, da geht es um Amygdala , Hormone und Hippocampus, zum Beispiel. Oder S. 198ff. um „Der innere Dialog – Tyrann oder Kraftquelle?“ Diskutiert wird (im großen Kapitel „Mindpower: Die Welt aus den Angeln heben) negative wie positive Selbstbeeinflussung, die Chancen wie Gefahren positiven Denkens; auch der blaue Elefant kommt hier ins Spiel: Die Aufforderung, an etwas sehr konkretes (blauer Elefant, rosa Maus…) NICHT zu denken, führt unweigerlich wozu? Nun, eben genau daran zu denken; meist kriegen Sie ein höchst fassbares Bild… Hirnareale zu verändern, unser Gehirn ist ja plastisch, daran möge man arbeiten, damit dies gelingt: „Das negative Zentrum wird schrumpfen, das positive wachsen. Jeden Tag wird der innere Dialog ein kleines bisschen positiver. Besonders schnell und effektiv kann man die Zentren durch die Meditation verändern. Das größte positive Hirnzentrum, das jemals gemessen wurde, fand man bei einem tibetanischen Mönch…“ (S. 202).

So, und jetzt noch dieses Entertainment-Element: Sie kennen die Aufgabe, neun in einem Quadrat angeordnete Punkte durch vier gerade und ununterbrochene Linien miteinander zu verbinden, ohne den Stift abzusetzen? Hier gilt es, selbst gesetzte Grenzen zu durchbrechen. Und das setzt der Autor fort, indem er „eins draufsetzt“: Neben der üblichen Lösung, die Sie wahrscheinlich kennen, gibt es dann das Gleiche mit drei Linien oder noch weitere Lösungen. Seien Sie gespannt… (S. 172ff.)

Hanspeter Reiter