Der Fall von Gondolin
Autor | J.R.R. Tolkien |
Verlag | Hobbit Presse Klett Cotta |
ISBN | 978-3-608-96378-6 |
„Die dritte Große Geschichte aus dem Ersten Zeitalter von Mittelerde“ wurde heraus gegeben vom (inzwischen 94-jährigen!) Sohn Christopher Tolkien, was an sich schon eine besondere Leistung ist. Offenbar kommt dieser „Nachlass-Zyklus“ aus den Papieren seines Vaters damit zu einem endgültigen Abschluss…
Gondolin und Mittelerde
Vor allem Fans werden die Geschichte „lieben“, können sie doch die vielen Querverstrebungen bestimmt bestens einordnen, die der Herausgeber recherchiert und in mehreren Texten zusammen gestellt hat. Darum geht es hier: „Zwei der größten Mächte Mittelerdes stehen sich in ›Der Fall von Gondolin‹ gegenüber: Auf der einen Seite Morgoth, die Verkörperung des Bösen und auf der anderen Ulmo, der Herr der Meere, Seen und Flüsse unter dem Himmel. Im Zentrum ihres Konflikts steht die verborgene Elben-Stadt Gondolin. Turgon, König von Gondolin, wird von Morgoth mehr als alles andere gehasst. Seit Langem versucht der dunkle Herrscher, Gondolin zu finden und zu zerstören, aber vergeblich.“ Klassische Eroberungs- und Helden-Geschichten also…
Der Held kommt an
… und tut sein Bestes, das allerdings dieses Mal zuwenig ist: „In diese Welt kommt Tuor und wird zum Werkzeug von Ulmos Plan. Von ihm geleitet, macht sich Tuor auf den gefahrvollen Weg nach Gondolin und gelangt in die verborgene Stadt. Dort heiratet er Idril, die Tochter Turgons; ihr Sohn ist Earendil, dem es vorherbestimmst ist, einmal der berühmteste Seefahrer des Ersten Zeitalters zu werden. Durch einen gemeinen Verräter erfährt Morgoth, wie er einen vernichtenden Angriff gegen die Stadt führen kann, mit Balrogs, Drachen und zahllosen Orks. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf.“ Was klar heißt: Ein Happy-ending gibt es hier nur sehr bedingt – immerhin überlebt das „Geschlecht“, soviel sei verraten. Was ja zu Tolkien generell gut passt …
Herausgeber-Leistung
Das ist ja nun die dritte Geschichte, die großen Zyklen ergänzend, um die Mittelerde: „Christopher Tolkien verwendet in dieser Ausgabe eine vergleichbare Darstellung der Entwicklung der Geschichte wie bei ›Beren und Lúthien‹. Für J.R.R. Tolkien war ›Der Fall von Gondolin‹ »die erste richtige Geschichte aus dieser imaginären Welt«, und wie ›Beren und Lúthien‹ und ›Die Kinder Húrins‹ zählte er sie zu den drei ›Großen Geschichten‹ des Ersten Zeitalters von Mittelerde.“ Das Finale also – wem die vorigen Bände fehlen, sollte sie sich besorgen. Der Herr der Ringe mag den großen Kern beinhalten, doch zum Mittelerde-Universum gehört einfach mehr – natürlich auch das Silmarillon… „›Der Fall von Gondolin‹ wurde von Christopher Tolkien herausgegeben und bildet den Abschluss der drei großen Geschichten, die 2007 mit ›Die Kinder Húrins‹ begonnen und 2017 mit ›Beren und Lúthien‹ fortgesetzt wurde. Dieser neue Band enthält zahlreiche Farbtafeln des berühmten Tolkien-Künstlers Alan Lee.“ Was ihn zu einem besonderen Schmankerl macht. – Alles Hobbit oder was?! HPR