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Der Feelgood-Faktor

Autor Grillparzer/Wendel
Verlag sonstige
ISBN 978-3-517-08714-6

Da haben sich zwei Autorinnen zusammen getan, beide Oecotrophologin (hat was mit Ernährung zu tun), die beide ansonsten vor allem im Tun (und Tun lassen) erfolgreich aktiv sind – Susanne Wendel hatte auch schon bei einem GABAL

-Symposium ihren gelungenen Auftritt (Herne 2010: Weiterbildung und Gesundheit) … „Endlich zufrieden, gesund und charismatisch“ ist die durchaus vollmundige Botschaft. Erreichen kann LeserIn das durch Konzentration hierauf: „Der fünfte Sinn – die Weisheit des Körpers nutzen“. Ums Kinästhetische also geht es, Haptik, Fühlen und mehr. Deshalb ist dieser Band auch ein „Hand-Buch“ und eine „Gebrauchsanleitung“, rund um Anfassen, Berühren, Umarmen, Bewegen, Mimik, Körpersprache, Sex, Handauflegen, Energiemedizin, Quantenheilung – ein weites Feld! Daraus sollte jedeR doch etwas für sich finden, oder? Um der weiteren Affirmation zu folgen, die auf Seite Buchumschlag so titelt: „Unser Körper ist Magie – und wir alle können zaubern!“. Vorsicht, bevor Sie die Stirn runzeln und den „Feelgood-Faktor“ in der Ecke von Esoterik und Spirituellem ansiedeln, da ist eine Menge konkret Greifbares drin! Mit konkreten Infos, Checklisten und Übungen. Ergänzt  um Interviews mit Fachleuten zu den Kapiteln, etwa Prof. Gerald Hüther zur Hirnforschung oder Lydia Klinger zur Kinesiologie (auch den Muskeltest gibt es natürlich, S. 128f.). Vielseitig auch die Anwendungsthemen: Hätten Sie gedacht, das Thema „Bewerbung“ hier zu finden (S.84)? Dieses Buch ist quasi auch ein Nachschlagewerk, siehe etwa „Für jeden Körper die richtige Therapie“ (S. 158ff.), wo dann (nach vorher schon u.a. Tanztherapie und Feldenkrais) kurz und knapp diese erläutert werden: Alexander-Technik, Atemtherapie, Eutonie, Hakomi, Lach-Yoga, Rebalancing, Rolfing (strukturelle Integration), Trager (psychophysische Integration), Yoga. Was Unbekanntes dabei? Noch ein Grund, sich das Buch zu holen! Ein weiterer, dass die Inhalte erzählerisch daher kommen und die beiden Autorinnen sich sehr persönlich einbringen, ergo: glaubhaft. In der Darstellung sehr gut lesbar, modern mit Kästchen (teilsweise an Suggestopädie erinnernd, im besten Sinne), die erläutern oder vertiefen oder zugleich illustrieren und zur Anwendung auffordern – Lösungen also werden geboten resp. vorgeschlagen (z.B. S. 161 „Mehr Körpergefühl mit dem Mini-Trampolin“). Wie Sie als Leser in ein Thema reingeholt werden, hier z.B. die Startseite zum 4. Kapitel (S.163): „Artgerecht halten! Der Schlüssel zum Pudelwohl-Fühlen. Unser Körper erzählt uns alles. Unsere Haltung berichtet über unser Leben, unsere Mimik über unsere Gedanken. Aber unser Körper ist auch ein Koffer voller Überraschungen – in dem wir alles für unsere Reise namens Leben dabeihaben.“ U.a. ein „Drogenköfferchen“ … Embodiment ist eines der Stichwörter – denn natürlich sind die Autorinnen auf der Höhe der Zeit und bringen ein, was es an Wissenschaftlichem wie auch aus Praxis-Anwendungen so alles geben mag. Sie suchen spezielle Stichwörter? Schlagen Sie im Register nach. Sie möchten ein Thema vertiefen? Quellen und Literatur helfen! Wassertanks und weitere Anwendungen (S. 204ff.) werden diskutiert wie auch ausführlichst „Massagen – Streicheleinheiten für Körper und Seele“ (S. 240ff.) – und natürlich „Meditation – oder die Formel zum Glück“ (S. 274ff.). Schön übrigens auch, dass (und wie) der Titel fokussiert, worum es letztlich entscheidend geht, bei allem, was immer jemand „für seine Gesundheit“ tut, ob nun ? Gewicht ? Bewegung? Ernährung: Sich dabei wohl zu fühlen statt sich zu etwas zu zwingen (oder gar zwingen zu lassen, durch Umfeld [&] Co.). Altbekannt, selten genannt – noch seltener getan. – Fazit? Well done, Ladies! Sollten Sie sich gönnen … – HPR

Hanspeter Reiter