Der freundliche Mr. Crippen

So lässt sich aus einem echten Kriminalfall eine spannende Story entwickeln! „Im Sommer 1910 steht Scotland Yard vor einem unlösbaren Fall: Im Haus des allseits beliebten Mr Hawley Crippen wird die grausam zerstückelte Leiche seiner Frau gefunden. Von Crippen selbst fehlt jede Spur … John Boyne erzählt meisterlich die spannende Jagd nach einem mutmaßlichen Mörder, die sich 1910 in London und auf einem kanadischen Passagierschiff so wirklich zugetragen hat.“ Aufgedröselt und erzählt im kaum nachahmbaren Stil jener Zeit – man fühlt sich richtig gehend zurück versetzt … Die „dotscherte“ Mrs. Crippen, wie man das in Bayern sagen würde, ist herzlich unbeliebt, in der Londoner Society – doch als sie plötzlich verschwindet und angeblich in den USA Verwandte besucht, fühlen sich die vorher eher düpierten Ladies ihres Kreises (zu dem sie eigentlich garnicht gehörte hatte – ja, aus dem man sie im Grunde ausgeschlossen hatte …) ihr wieder nah, vergnügt sich der nunmehr verwitwete Mr. Crippen doch mit einer deutlich jüngeren Frau, die ihm in seiner Arzt-Praxis zur Hand geht – und offenbar darüber hinaus. Verdächtig, verdächtig! Und nachdem der Inspektor von Scotland Yard zunächst auf Mr. Crippens Show herein gefallen war, bei seinem Besuch dort, stellt sich bei einer Haussuchung heraus, dass die Verschwundene tatsächlich tot ist, grausam ermordet … Auf einem Schiff gen USA unterwegs mit (wie schnell klar wird) seiner als Junge verkleideten Geliebten wird er erkannt – und der Inspektor macht sich auf die Verfolgung, kaum ist die Info per Kabel zu ihm gelangt. Es beginnt eine spannende Jagd mit vielerlei Verwicklungen auf dem Schiff, der Verkleidung geschuldet. Und wer ist nun eigentlich der Mörder??? Ein farbenfrohes Bild damaliger Gesellschaft und der Strukturen von Scotland Yard [&] Co. HPR

Hanspeter Reiter