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Der kalte Glanz der Newa

Autor Ben Creed
Verlag Knaur
ISBN 978-3-426-52662-0

„Der erste Fall für Leutnant Revol Rossel (Die Leningrad-Trilogie, Band 1)“ bietet auf über 300 Seiten einen tiefen Einblick in die Sowjetunion bald nach Ende des 2. Weltkriegs. Ein historischer Thriller und zugleich ein Lokalkrimi, Leningrad damals erlebbar machend.

Leningrad 1951
Da ist Musik drin, wörtlich zu nehmen: Der Protagonist ist eigentlich ursprünglich Geigenspieler, was ihm später durch grausame Folter verunmöglicht wurde – infolge fehlender Finger … Doch weiter geht´s hier mit Musikalischem, in weiteren handelnden Personen – und im Geschehen: „Leningrad im eisigen Winter 1951: Wie auf Notenlinien wurden fünf grausam verstümmelte Leichen zwischen drei Bahngleisen arrangiert – ein Anblick, der selbst die hartgesottenen Polizisten um Leutnant Revol Rossel zutiefst erschüttert. Könnte Stalins gefürchtetes Ministerium für Staatssicherheit dahinterstecken? Leutnant Rossel glaubt, dass er seit dem Krieg und einem Zusammenstoß mit der Geheimpolizei nichts mehr zu verlieren hat – doch als er während der Ermittlungen mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird, muss er erkennen, wie viel für ihn noch immer auf dem Spiel steht.“ Schmerzlichen Erinnerungen wird er wiederholt konfrontiert, beginnend mit der Begegnung mit seinem Folterer: Deshalb fehlen Revol Finger, deshalb ist´s (war´s schon länger) vorbei mit dem Geigespielen… Und dann zeigen sich Verbindungen zwischen den Ermordeten – und gar mit ihm, aus alten Zeiten…

Trilogie
Ben Creeds authentischer Thriller zeigt Russland nur wenige Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges. Der erste Fall für Leutnant Revol Rossel bietet auch zeitgeschichtlich interessierter Leserschaft hochspannende Unterhaltung: Stalin und die Konkurrenten (S. 208f. etc.) um seine Nachfolge, Korruption und Konkurrenz zwischen Geheimdiensten und Polizei, Versorgungs-Probleme und täglicher Kampf ums Überleben, etwa in Zwangs-Wohngemeinschaften mit Gemeinschaftsküche (S. 42f. etc.)… Geschrieben von einem Autoren-Duo unter diesem Pseudonym… Meine Besprechung zum bereits erschienenen Folgeband gibt´s hier: https://www.gabal.de/medien/rezensionen/das-dunkle-lied-der-toten/ – und Vorfreude auf den dritten Band der Trilogie ist erlaubt  …HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter