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Der Mann, der die Welt ordnete

Autor Axel S. Meyer
Verlag Kindler
ISBN 978-3-463-00011-4

Der Autor orchestriert Kindheit und Erwachsenwerden, den zuweilen leidvollen Werdegang vom von Flora und Fauna bereits begeisterten Schuljungen zum hochgeachteten und geadelten Gelehrten und Rektor der Universität Uppsala und königlichen Leibarzt, abenteuerliche und strapazenreiche Reisen und die Auseinandersetzungen mit Kritik an seinem (sich schlussendlich durchsetzenden) Ordnungssystem in der Gegnerschaft zu einem weniger bekannten Arzt und Botaniker Johann Georg Siegesbeck. Dies im Wechsel der Kapitel, die jeweils die Hauptperson zentrieren und sich ihrer Perspektive annehmen.
Zwar orientiert sich Axel S. Meyer an biographischen Daten, insbesondere zu dem 1707 geborenen und 1778 verstorbenen Carl von Linné und dessen Ehrgeiz, das zu ordnen, was Gott schuf. Bei dem Kontrahenten ließ er indes mehr Phantasie und Fiktion walten, um, wie im Nachwort zu lesen ist, dessen eher eintöniges Leben abenteuerlicher erscheinen zu lassen. Bezüglich beider Personen betont der Autor im Nachwort denn auch, weder Sachbuch noch Biographie, sondern einen Roman mit allen schriftstellerischen Freiheiten geschrieben zu haben. Der Roman liest sich spannend – schon wegen der Eröffnung, und der leichte, eher schnörkellose Stil transportiert passagenweise sogar Komik und sanfte Ironie. Unterhaltsam allemal, und vielleicht macht es den einen und anderen botanisch interessierten Leser sogar Lust, sich mit fachlichen Darstellungen zu befassen. www.dialogprofi.de www.gabal.de

Regina Mahlmann