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Der Spezialist

Autor Lee Child
Verlag blanvalet
ISBN 978-3-764-50761-9

„Die-Jack-Reacher-Romane, Band 23 – Auf den Spuren seines Vaters!“ geht quasi zurück auf den Ursprung … Jetzt endlich auf Deutsch erschienen. Und wieder klärend, was der Nachname auf Deutsch bedeutet – etwa „Greifer“: Er ist einer, dem es um Gerechtigkeit geht, jenseits von Recht(ssprechung). Der Übles anzieht, immer wieder sich hinein ziehen lässt. Eiskalt reagiert und dennoch berechnend: Ein Riese mit sensationellen Reflexen, zugleich hoch intelligent. So ähnlich habe ich einer Bekannten den Inhalt (und den Charakter der Hauptperson) erläutert, sie zum Lesen dieses Thrillers zu motivieren. Tja, eine Art Superman, eher: Captain America … Witzig: Comics spielen in diesem Roman eine Rolle, worauf Leser allerdings erst spät aufmerksam gemacht wird (S. 425ff.)…

Vergangenheit
… kann einen immer mal einholen, so heißt es – und so scheint es hier: „»Laconia, New Hampshire« stand auf dem Straßenschild. Obwohl Jack Reacher noch nie hier gewesen war, entschied er sofort, dass er den Ort besuchen würde. Denn hier war sein Vater aufgewachsen, und auch wenn dieser niemals zurückgekehrt war, wollte Reacher sehen, was das für ein Ort war. Als er den Entschluss traf, ahnte Reacher noch nicht, dass es einen guten Grund gab, warum sein Vater Laconia den Rücken gekehrt hatte. Während Reacher in der Vergangenheit herumstochert, gerät er ins Fadenkreuz skrupelloser Männer, die für ihren Profit über Leichen gehen. Doch mit einem Mann wie Jack Reacher haben sie nicht gerechnet.“ Schritt für Schritt entwickelt sich die Story zweigleisig, um schließlich wie in Form von zwei Güterzügen aufeinander zu zu rasen: Reacher eckt mal wieder an, weil er auch Rächer ist, Schwächere schützen muss. Als ehemaliger Militär-Polizist trifft er passend auf eine ebensolche bei der hiesigen Polizei, womit er eine Verbündete hat, in diesem Gewurrl an Kriminellen. Parallel dazu erlebt ein Pärchen auf dem Weg von Kanada in eine hoffentlich heilere Welt als den für sie übliche Kartoffel-Anbau einen Albtraum in einem bald seltsam anmutenden Motel, offenbar frisch erbaut – doch zu welchem Zweck? Manipulative Kommunikation (etwa S. 167ff.) kommt mehrfach ins Spiel, das Interpretieren nonverbaler Signale sowieso (die Spezialität des Protagonisten, eigenes Verhalten inklusive, etwa S. 276f.),: Zwischen Vogelbeobachtung (Reachers Vater & Co.), illegalem Bau (auf dem wahrscheinlich verseuchten Gelände einer früheren Fabrik) und seltsamen alten Männern steuert Reacher schließlich gewohnt zielstrebig darauf zu, die Verhältnisse zu klären. Wenig überraschend, gibt es auf dem fast 450seitigen Weg dorthin einige Hindernisse aus eben diesem zu räumen… Unterhaltsam, spannend und wie immer auch informativ – lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter