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Der Sprengsatz

Autor Nicholas Searle
Verlag Kindler
ISBN 978-3-463-40721-0

„Der Terror und der Krieg im Dunkeln“ zeigt: Hier wird ein bedauerlicher Weise topaktuelles Reiz-Thema aufgegriffen – und anhand einer geschickt konstruierten Geschichte der Finger in einige Wunden gelegt, was diesen Kampf angeht. Und Korruption in mancher staatlicher Organisation, unterschiedlicher Motivation geschuldet…

Außer Brexit…
… also ähnlich gefährliche Situationen, wenn auch völlig anders gelagert: In Großbritannien spielt sich diese Story ab: „Ein realistischer und packender Thriller über den geheimen Krieg gegen den Terror – von einem Autor, der weiß, wovon er spricht.“ Weil er nämlich selber „im öffentlichen Dienst“ war, dort wie auch in Neuseeland. Und so Geschehen wie potenzielle Charakter sicher gut kennt. Im Fokus ein eigentlich verdienter Kollege, der auf bestem Wege ist, zum Bauernopfer zu werden… „Am Bildschirm verfolgt Geheimdienstoffizier Jake Winter einen V-Mann, der ein Attentat simulieren soll. Doch die Bombe ist scharf, der Mann sprengt sich vor Jakes Augen in die Luft. Ein katastrophaler Fehler des Dienstes.“ Während der Untersuchungs-Ausschuss tagt und Jake fast täglich dort anwesend sein muss, um a
auszusagen, sind „die anderen“ weiter aktiv, seien sie Schläfer, seien sie Randfiguren…

The same procedure…?!
Sieht fast so aus: „Monate später: Erneut operiert Jake mit einem V-Mann aus dem Milieu der Islamisten. Er vertraut dem jungen Araber – trotz allem – und lässt ihn in eine terroristische Zelle einschleusen: Vier Mann, vier Rucksäcke, vier Bomben, ein Fußballstadion. Aber Jake spürt immer deutlicher, dass er selbst zum Bauernopfer bestimmt ist. Und er hat einen Plan B.“ Für den Leser sicher überraschend, doch nur zu sehr nachvollziehbar. Sozusagen als Kontrapunkt zur erwarteten Manipulation vonseiten der Chefs, die auch tatsächlich kommt – im Grunde ungeheuerlich … Viele Fragen sind diskutiert, zwischen den Protagonisten (und Antagonisten!), siehe: Religion als tatsächlicher Auslöser von Terror (S. 172f. etc.), Abwarten und Handeln (S. 202ff. z.B. – auch im Sinne von „Erwartungen erfüllen“), Falsch-Information (S. 280f., S. 301f., hin zum infernalen Plot) usw. Spannend, informativ – ein bestens gelungener Thriller, nur allzu realistisch… Und immerhin auf Platz 4 der FAZ Krimibestenliste gelandet! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter