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Die 12 Gründe des Gelingens

Autor Stephen R. Covey
Verlag GABAL Verlag
Seiten 216
ISBN 978-3-86936-722-4
Preis 24,90

Die 12 Gründe des Gelingens oder das Geheimnis wahrer Größe – Bislang unveröffentlichte Essays vom Autor der „7 Wege zur Effektivität“ – Offenbach 2016: GABAL – 216 Seiten, € 24,90.

Diese Publikation, die der Thematik Erfolg zugeordnet werden kann, wurde von einem „Kollegen-Kreis“, dem auch Coveys Sohn Sean (Vorwort) angehört, posthum zusammengestellt. Nach Ansicht dieses Kollegiums bieten die „12 Gründe“ zusätzliche Erkenntnisse und Be“gründungen“ der „Seven Habits“. In diesem Welt-Bestseller werden im deutschen Titel Habits als „Wege“ bezeichnet, was etwas weniger Tiefgang bedeutet als „Gewohnheiten‘“, die eher stärker Thematik und Inhalte der Publikation beleuchten.

Hier werden 12 Prinzipien präsentiert, die für die Ausbildung der 7 Gewohnheiten als Hintergründe maßgeblich sind. Zentraler Ansatz ist die Definition eines Unterschieds zwischen Primärer („wahrer“) und Sekundärer Größe: Primäre Größe ist „die Art von Erfolg, die sich aus echtem, inneren Engagement speist“ und die ein gelungenes Leben prägt. Demgegenüber steht nach Covey als sekundäre Größe „Beliebigkeit, Titel, Stellung, Ansehen, Reichtum und Ehre“.

Als Gründe für Erfolg und das Erreichen wahrer, d.h. primärer Größe werden 12 Gründe genannt  (S. 19), die letztlich identisch sind mit den 7 Habits und im Übrigen auch mit den Inhalten  der Erfolgs-Bausteine des PELZ-Konzepts der Bildungs- und Chancen-Stiftung STUFEN zum Erfolg.

  • „Authentisch sein“ – Authentizität ausstrahlen durch ausreichende Selbst-Erkenntnis und Selbst-Akzeptanz, die eigenen Stärken und Nicht-Stärken erkennen, wie es der Erfolgs-Baustein P im STUFEN-Konzept bietet.
  • „Sich einbringen“ durch „Pro-Aktiv“ sein (Habit 1) – Eigene Stärken einsetzen
  • „Die eigenen Prioritäten leben“ – identisch mit Das Wichtigste zuerst (Habit 3), zentrale Thematik von STUFEN-Erfolgs-Baustein Z, zugleich auch mit „Authentisch sein“, etwa durch Reduktion von Andere störenden Schwächen als Übertreibung von Stärken; zu Recht werden hier von Covey auch Team-Arbeit und Synergie angesprochen
  • „Das Gegenüber wahrnehmen“, etwa durch „Erst Verstehen, dann Verstanden-Werden“ (Habit 5) als die nach Coveys eigenem Bekenntnis

wohl schwierigste Aufgabe, u. a. durch Akzeptanz von Andersartigkeit und Erkennen, wann statt der Goldenen die Platin-Regel zur Anwendung finden sollte

  • „Verantwortung übernehmen“, etwa durch eine Planung, die am Anfang bereits das Ende im Sinn hat (Habit 2)
  • „Nicht schlecht über Dritte reden“, mit anderen Worten: Das 8.Gebot des Dekalogs beachten, für Covey als bekennenden Christen ein fundamentales Postulat, dessen Beachtung heute in Wirtschaft und Gesellschaft oft fehlt; aber auch Demut und Eingestehen von Fehlern werden hier von Covey explizit eingeschlossen, offensichtlich als Primäre, wahre Größe, die in einem eigenen Kapitel (2) mit Charakter gleichgesetzt wird.
  • „Gewinn / Gewinn denken“ ist identisch mit Habit 4. Die Win / Win-Regel beachten bedeutet Nutzen bieten im Sinne einer unternehmerischen Existenz-Berechtigung durch Erfüllen echter unerfüllter Kunden-Wünsche. Gewinn ist nicht Ziel, sondern Ergebnis sinnvollen unternehmerischen Handelns, die zentrale Thematik von STUFEN-Erfolgs-Baustein E.
  • „Vielfalt suchen und fördern“ ist auch im Sinne von wertschätzender Kommunikation eine essenzielle Forderung, etwa auch in der viel gelobten „Charta der Vielfalt“, deren 6-Kriterien-Katalog allerdings das Wichtigste vermissen lässt: Die „Charakter-Diversity“, letztlich ein „Missing Link“
  • „Nicht aufhören zu lernen“ – Lebens-lang und individuell-optimal lernen im Sinne der zentralen Thematik von STUFEN-Erfolgs-Baustein L.
  • „Kraft aus der eigenen Erneuerung schöpfen“ kommt dem bekannten Balance-Modell (Peseschkian) sehr nahe, wobei ein Hinweis auf das wichtige „Fließ-Gleichgewicht“ eigene, situativ veränderbar Prioritäten erkennen lassen kann.
  • „Gelerntes weitervermitteln“ – hier haben die Intentionen von Covey und der Stiftung STUFEN zum Erfolg volle Identität: Menschen das zu vermitteln, was ihnen essenziell hilft, im Leben für sich und die Gesellschaft das zu erreichen, was ihnen von den eigenen Talenten / Stärken / Charakter her möglich ist.

Damit ist auch Streben nach Weisheit (Schlusswort) angesprochen, das letztlich als „roter Faden“ den Kernpunkt der Gelingens-Gründe repräsentiert.
„Die 12 Gründe“ sind nicht nur als eine hilfreiche Ergänzung der 7 Wege, sondern zugleich als wertvolle Vertiefung und Interpretation anzusehen.

Prof. Dr. Hardy Wagner