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Die 500 besten Coaching-Fragen

Autor Martin Wehrle
Verlag managerSeminare/edition Training aktuell
ISBN 978-3-941-96544-7

Im Rahmen der Reihe „Praxishandbuch Coaching“ ist es erschienen, „Das große Workbook für Einsteiger und Profis zur Entwicklung der eigenen Coaching-Fähigkeiten“ – oha! Doch löst der Autor diesen hohen Anspruch durchaus ein, aus langjähriger eigener Coaching-Tätigkeit, deren Grundlagen und Fähigkeiten er nun auch in einer Ausbildung in 8 Modulen weitergibt. Dieses Buch ist sozusagen die Erweiterung von „Die 100 besten Coaching-Übungen“, in anderer Form. Und tatsächlich bietet Wehrle zu 100 Ausgangsfragen weitere 400 Fortsetzungsfragen, stringent aufgebaut in 11 Typen unterteilt:

  1. Hypothetische Fragen
  2. Zirkuläre Fragen und Fragen zum System
  3. Reframing-Fragen
  4. Ressourcen-Fragen
  5. Ziel- und Lösungsfragen
  6. Feedback-Fragen
  7. Vertiefungs-, Differenzierungs- und Präzisierungsfragen
  8. Provokante und paradoxe Fragen
  9. Ökologische Fragen
  10. Intuitions-Fragen und emotionalisierende Fragen
  11. Fragen zum Praxistransfer.

Da erkennen Sie viele Begriffe aus dem NLP wieder? Ja, wobei der Autor bewusst auf einige Ansätze verzichtet und sie in anderer Form reanimiert, siehe (S. 8): „Wer frischen Fisch gekostet hat, meidet Konserven – auch wenn Ihnen viele Fertiggerichte angeboten werden, nicht zuletzt in Fachbüchern. Standardwerke verbreiten Standardfragen. Und die nutzen sich immer mehr ab. Nehmen Sie die bekannte Wunderfrage: „Stellen Sie sich vor, über Nacht wäre ein Wunder geschehen und Ihr Problem hätte sich aufgelöst – woran würden Sie merken, dass …?“ Coachingerfahrene Klienten langweilen sich. Zu oft schon haben sie darauf geantwortet. Das Wunder – „Bitte nicht schon wieder!“ – ist für sie schale Wiederholung. [Anm.: An der Stelle sei die – nicht wunderlich gemeinte – Frage gestattet, ob dieser Klient evt. mal eine andere Vorgehensweise bräuchte als „Dauer-„Coaching J …] Wann immer der Klient eine Standardfrage routiniert beantworten kann, wann immer sie keine neuen Gedanken mehr anstößt, ist das Haltbarkeitsdatum dieser Frage abgelaufen … Wählen Sie andere Metaphern, würzen Sie mit Originalität nach, geben Sie einen Schuss Individualität dazu – bis aus einer Frage Ihre Frage wird.“ Und dafür bietet Wehrle eine Menge Stoff zum Arbeiten, mit vielerlei bunten Metaphern, die das Durcharbeiten von über 400 Seiten durchaus schmackhaft macht. Eingeleitet übrigens mit „Das Handwerk des Fragens“ u.a. mit „Achtung, Fettnäpfchen: Fünf Anregungen für bessere Fragen“ (S. 26ff.), nämlich:

  1. Zielen Sie auf die Lösung!
  2. Fragen Sie bilderreich!
  3. Verwenden Sie eine klare Sprache!
  4. Aktivieren Sie Ihren Klienten!
  5. Geben Sie Ihren Fragen Zeit!

Zu jedem Frage-Kapitel gibt es Frage-Übungen und die Aufforderung für einen „Umsetzungs-Plan“ des Lesers – Transfer also (fast) garantiert! So, jetzt habe ich Sie auf den Geschmack gebracht! Kochen, abschmecken und servieren sollten Sie selbst J

Hanspeter Reiter