Die Burg
Autor | Ursula Poznanski |
Verlag | Knaur |
ISBN | 978-3-426-44837-3 |
„Willkommen zu einem mörderischen Escape Game: Der KI-Thriller »Die Burg« von Bestseller-Autorin Ursula Poznanski kombiniert Mittelalter-Atmosphäre mit einem top-aktuellen KI-Szenario zu Nervenkitzel, der atemlos macht!“ Eine Art Krimi noir auf 400 Seiten, zu einem arg zeitgemäßen Thema – und deshalb kaum SciFihaft…
Werden wir KI im Griff behalten…
…oder wird sie uns angreifen? Die Gretchenfragen der 2020er Jahre rund um Künstliche Intelligenz, oder?! Wobei die Quintessenz der Story mich sofort an ChatGPT und den Umgang mit dieser (noch) Text-KI erinnert hat (siehe S. 56ff., 268f., 336f. etc.): Um Spoiler zu vermeiden, mag erst Leser sich nach Lektüre-Ende an meine Bemerkung erinnern … Darum geht´s, kurz gefasst: „Es hat ihn buchstäblich Unsummen gekostet – doch Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur einfach instandsetzen lassen: Die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese wurden mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut.“ Die den Ich-Erzähler Maxim als zentrale Figur rasch verzweifeln lässt, sieht er doch seine eigene kleine Escape-Room-Kette den Bach runter gehen, da: wohl kaum damit konkurrenzfähig… Parallel gibt´s die Perspektive „Kontrollraum“ mit anderen handelnden Personen. Jene der weiteren in der Escape-World unterwegs Befindlichen ist jeweils nur mithilfe einer dieser beiden nachzuvollziehen, was bestens gelingt. Apropos:
KI meets Mittelalter
…in natürlich modernisierter Form: Mithilfe hoher Bestechungs-Gelder hat der Investor es geschafft, archäologisch relevante Gebäude und „Unterwelt“ umgebaut zu kriegen, mit vielerlei Alibi-Denkmalschutz. Und „eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist. Ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt – Burg Greiffenau kann alles sein, was sich die Spieler wünschen. Um sein grandioses Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten ein. Niemand ahnt, dass die KI längst beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen. Und darin ist ein Happy End nicht vorgesehen. Was passiert, wenn eine KI über dein Schicksal entscheidet – auf eine Weise, die niemand vorhersagen kann? Wendungsreich und hochspannend spielt Ursula Poznanskis KI-Thriller mit Szenarien, die ganz nah am Puls der Zeit sind.“ Oh ja, in der Tat! Denn was alles passieren kann, wenn die KI seine Programm(ier)e(r) „missversteht“, davon kann die Leserschaft hier ein nur gar zu plastisches Bild machen!! Lässt sich derlei mit Cybercrime benennen? Jedenfalls wird deutlich, was alles KI mit Internet-Zugriff (den sie ja braucht!) zu recherchieren und eruieren vermag (S. 250f. usw.), Themen wie Datenschutz und/oder Urheberrechte ausklammernd… Diese Trigger-Warnung muss denn auch sein: Manch Szene kommt arg horrormäßig daher – für empfindsame (Leser-)Gemüter weniger geeignet! Dass auf „16+“ verzichtet werden kann, hat andererseits natürlich mit Inhalten vieler moderner Games zu tun, die zudem ja mit (Bewegt-)Bild daher kommen: Hier dagegen kann/muss Leser sich das eigene Kopf-Kino mehr oder weniger entwickeln… Fazit: Unter vielerlei Aspekten höchst lesenswert – spannend-unterhaltsam mit nachvollziehbar informativ! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de