Die Dahlien-Morde
Autor | Ahsley Kalagian Blunt |
Verlag | Droemer |
ISBN | 978-3-426-30929-2 |
„Gänsehaut-Psychothriller nach wahren Begebenheiten“ gehört demnach zum True-crime-Genre, wenn auch (lt. Schlussbemerkung der Autorin S. 378f.) eher als Mixtur diverser Fälle, wie ich das verstehe – spannend und ziemlich heftig, mit annähernd 400 Seiten.
Alles Stalking
…oder doch anders, so entwickelt sich dieser Thriller, der gar Ansätze von Noir aufblitzen lässt… Was also steckt dahinter? Jedenfalls dies: »Die Dahlien-Morde« von der australischen Autorin Ashley Kalagian Blunt ist ein echter Gänsehaut-Psychothriller um die Gefahren des Dark Web, den Verlust unserer Privatsphäre und Stalking im Netz. Nach einem traumatischen Ereignis in ihrer Kindheit findet Reagan Carsens Leben in Sydney ausschließlich offline statt: kein Handy, keine sozialen Medien. Reagan fühlt sich sicher – bis zu dem Tag, an dem sie in der Nähe ihrer Wohnung beinahe über ein Mordopfer stolpert. Die Tote sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Reagan flüchtet in Panik. In den Wochen nach dem grausigen Fund fühlt Reagan sich ständig beobachtet. Paranoia? Als ein weiterer Mord die Stadt erschüttert und ein gefälschtes Sex-Video von Reagan viral geht, ist klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat. Hat ER sie nach all den Jahren doch noch gefunden? Oder hat sie zum zweiten Mal den falschen Menschen vertraut?“ Die Story entwickelt sich einerseits rasant, andererseits ruhig abwechslungsreich: So kommt immer wieder neue Spannung auf!
Eiskalter Nervenkitzel (auch) für heiße Sommertage:
„Der australische Thriller vibriert vor Spannung und bietet beste Unterhaltung für Leser:innen von Jane Harper, Claire Macintosh oder Gillian Flynn. In Teilen beruht der Psychothriller auf dem »Black Dahlia«-Mord, einem der bekanntesten ungelösten Fälle der amerikanischen Kriminalgeschichte.“ Das bleibt auch hier so, wobei eine mögliche Lösung zwischen den Ermittlern durchaus diskutiert wird, nachdem sie bereits in der Recherche von Reagans Freundin Min aufgetaucht war, die im Roman selbst eine True-crime-Journalistin spielt (S. 172f. etc.). Eine Menge zu lernen gibt es über Pflanzen, die berufliche wie entspannende Welt der Hauptperson (siehe u.a. S. 81f. usw.), sehr konkret zu deren Kommunikation (schreien Pflanzen? S. 261ff.), auch mal metaphorisch… Und über Kunst, wobei sich in diesem Fall erst recht über „Geschmack“ streiten lässt (S. 125 usw.). Plus übers Darkweb, dortige Kommunikation inkl. (S. 294f. etc. pp.)… Und natürlich ist dies auch noch ein Regional- oder gar Lokal-Thriller, wird die Leserschaft doch durch diverse Gegenden in und um Sydney gelotst … Viel Lese-Vergnügen wünscht HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de