Die Foundation Trilogie
Autor | Isaac Asimov |
Verlag | Heyne |
ISBN | 978-3-453-31867-0 |
„Foundation / Foundation und Imperium / Zweite Foundation (Roboter und Foundation – der Zyklus, Band 11) sind hier als drei Teile in einem Band zusammen gefasst, mehr als 850 Seiten umfassend. Eine spannende Reise durch Zeit und Raum, durch ein Jahrtausend irgendwann in der Zukunft (wohl im 13. Jahrtausend), die Erde gar nicht mehr erinnernd – und letztlich das Universum umfassend, wenn auch „nur“ in einer Galaxis angesiedelt. Im Grunde die Menschheit spiegelnd, in den 1940er Jahren, schlicht ins All verlegt, im Verhalten und in einer quasi still stehenden „Entwicklung“. Spät bin ich darauf gestoßen – und hätte sicher gemerkt, hätte ich diese SciFis schon früher mal gelesen, in meiner Hoch-Zeit Mitte der 1960-er Jahre… „Das Meisterwerk der modernen Science-Fiction“ untertitelt der Band sehr treffend.
Imperien
…entstehen, verschwinden und entstehen neu, das zeigt die Geschichte der Menschheit. So auch die Vision von Asimov: Das Galaktische Imperium steht vor dem Zerfall. Doch der Psychohistoriker Hari Seldon ersinnt einen riskanten Plan, um die Menschheit zu retten … Eine Vision, die Jahrtausende umspannt, ein Zukunftsbild, das die gesamte Galaxis mit einbezieht – mit den Foundation-Romanen hat Isaac Asimov Literaturgeschichte geschrieben.“ Das ist der Kern, in dem der Autor den Untergang eines galaktischen Imperiums beschreibt – und den darauf folgenden Neuaufbau einer interstellaren menschlichen Zivilisation. Nicht-Humanoide bleiben völlig außen vor. Dabei ist das zentrale Element die von dem Mathematiker Hari Seldon entwickelte fiktive Wissenschaft der Psychohistorik. Für den Aufbau der neuen Zivilisation wird das Tarnprojekt der Enzyklopädie-Foundation gegründet, deren vordergründiger Zweck die Sammlung allen Wissens als Encyclopaedia Galactica ist, die mit zwischen gestreuten Zitaten immer mal wieder auch dann aufpoppt, wenn sie in den Hintergrund tritt. Wie hellsichtig von Asimov, denke ans zeitgenössische Wikipedia – das vielleicht gar von Asimovs Gedanken getriggert gewesen sein mag …Tatsächlich dient sie der Konzentration der besten Wissenschaftler ihrer jeweiligen Zeit, um heimlich Forschung und Entwicklung auch in dunklen Zeiten zu ermöglichen, mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs. Mit dem Ziel quasi einer künftigen „Neuzeit“ binnen 1.000 statt 30.000 Jahren. Also mit einer deutlich verkürzten dunklen Zeit, das hiesige Mittelalter spiegelnd.
Ausblicke in die Zukunft
„Auf der Höhe der Zeit“ sind die Romane geschrieben, entstanden in den 1940er Jahren, veröffentlicht ab 1951, beibehalten dann auch im späteren Zusammenfügen bis tief in die 1980er Jahre (verstorben 1992): Atom-Technologie als ultimative Energie- und Mobilitäts-Gewinnung – dennoch gibt´s fürs Reisen einen nur angedeuteten Extra-Antrieb, der rasche Sprünge über viele Parsek ermöglicht, quer durchs Universum. Ein gewisser Glaube, alles sei wissenschaftlich zu erschließen und damit auch in die Zukunft zu extrapolieren, zieht sich durchs Geschehen, trotz aller Widersprüche: Mathematik und Marktforschung in einem quasi. Wirksam sind dann letztlich Einflüsse aufs Gehirn, eine Kombination aus Telepathie und gedanklicher Hypnose, auch vonseiten der Zweiten Foundation – gebe es sie nun oder auch nicht, wenn ja: wo bitte?! Zentraler Handlungs-Strang, der sich durch Teil II und III zieht. Und als Cliffhanger „abschließend“ dennoch eine Antwort für den Leser bereit hält (also Blättern ans Ende vermeiden: Spoiler-Gefahr!). – Das Nachwort (S. 865ff.) geht stark auch auf den quasi-religiösen Aspekt der Foundation ein – und aufs Kupfern zeitgenössischer SciFi-Autoren, Scientology-Hubbard inkl., wenn wir ihn denn als solchen bezeichnen wollen…
Noch mehr zur Foundation
… kam im Nachklang von ihm selbst und von Dritten: Geschrieben als Sammlung von Episoden, die jeweils Bezüge zu früherem Geschehnissen herstellen und jene Revue passieren lassen. So umfasst die Trilogie rund ein Jahrtausend, immer dichter dargestellt: Teil 1 80 Jahre, Teil 2 gut 200 Jahre, Teil 3 dann nochmals ca. 80 Jahre. Doch später ergänzte Asimov die Foundation-Trilogie um weitere Werke, womit er sie mit seinen früheren Roboter- und Imperiums-Romanen (I, Robot; Hoch-Zeit des galaktischen Imperiums etc.) verband und einen richtig gehenden Foundation-Zyklus entwickelte, inkl. einem vierten Band. Nach seinem Tod folgte eine zweite Foundation-Trilogie, geschrieben von Gregory Benford, Greg Bear und David Brin, HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de