Skip to main content

Die große Mauer in den Köpfen

Autor Xuewu Gu
Verlag Körber
ISBN 978-3-89684-155-1

„China, der Westen und die Suche nach Verständigung“ – dieser Untertitel ist geradezu programmatisch: Der Autor ist Politik-Wissenschaftler und schon seit rund einem Vierteljahrhundert Professor an deutschen Universitäten, er weiß, worüber er schreibt. Schön auch die Metapher im Titel: die „Große Mauer“ bewusst als Eigenname geschrieben … Geschichte wie Gegenwart nimmt Gu in den Blick – und wagt zugleich vorsichtig den Anklang von Zukunft. Europa als der Sparring-Partner in dieser globalen Welt, in vielen Kennziffern vorneweg – ja, auch vor den USA, doch China schon so nah. Interkulturelles wird bei diesem „schwierigen Partner“ besonders deutlich. Insofern ist Interaktion mit chinesischen Partnern extra hilfreich, sich manche Prinzipien zu verdeutlichen. Wohl gemerkt, das ist weder Ziel noch Inhalt dieses Buches, doch wer als Trainer, Berater, Coach … Weiterbildner jeglicher Couleur Sprache und/oder Kultur im Fokus hat, wird hier das eine oder andere Anregende finden. Gut fand ich auch, dass Gu zentrale Begriffe westlicher wie „östlicher“ Kultur mit jenen des Mandarin spiegelt, was Bezüge herstellt und Differenzen klar(er) macht. Wenn denn nach vielen Jahrhunderten Austausch mit vielen Spannungsfeldern es gelingt, dem jeweils anderen „seines“ zu lassen und trotzdem dem Eigenen zu folgen, siehe Individuum und Kollektiv.  Dem Lernen widmet der Autor gleich mehrere Kapitel, geht es ihm doch genau darum: die Mauer aus den Köpfen zu kriegen. Wer sich ernsthaft bemüht, wird mithilfe dieses Buches einige Schritte mehr in jene Richtung tun können: Ich jedenfalls habe ca. ein Dutzend Eselsohren geknickt, um die interessantesten Aspekte rasch wieder finden zu können …HPR

Hanspeter Reiter