Die Kälte der Wahrheit

„Ein Finnland-Krimi (Die Leibwächterin, Band 5)“ bietet als Lokal-Krimi mit vielerlei Handlungs-Strängen mit knapp 400 Seiten spannender Unterhaltung – und informatives Erleben in Lappland.

Beziehungen
…spielen eine gar gewaltige Rolle in diesem Thriller! Wie sehr, bemerkt die Ich-Protagonistin relativ bald, was sich jedoch noch steigern kann: Welche Rolle spielen gemeinsame Bekannte fürs Geschehen, wie verstrickt ist sie durch aktuelle Ereignisse darin? Womit sich auch das Doppeldeutige des Krimi-Titels klärt … Doch der Kontext trägt das meiste zum Kern des Geschehens bei: „Ewige Weite, eisige Kälte. Ein Ort, an den nur Menschen mit viel Geld kommen – und solche mit düsteren Geheimnissen. Im klirrenden Eis eine Leiche. Und der Täter ist nah… Ein neuer Fall für die Leibwächterin. Bedrohliche Einsamkeit erwartet Leibwächterin Hilja an ihrem neuen Einsatzort: einem exklusiven Luxusresort in Lappland, umgeben von endloser vereister Landschaft. Wer hier Urlaub macht, will nicht gefunden werden. Doch nicht nur die Gäste sind außergewöhnlich. Auch von den Angestellten ist nicht jeder, wer er zu sein vorgibt. Bald taucht der Millionär Aku Rautio mit seiner Frau auf. Hilja kennt den Mann und weiß, dass er in zwielichtige Machenschaften verwickelt ist. Als Rautio unter merkwürdigen Umständen verschwindet, gerät jeder im Resort unter Verdacht. Und langsam wird klar, wie dunkel die Wahrheiten sind, die unter Lapplands dicker Eisdecke verborgen liegen …Der fünfte Fall für Leibwächterin Hilja, eine packende Locked-Room-Geschichte.“ Denn tatsächlich sind die Personen eingesperrt, metaphorisch in ihrem Handeln, tatsächlich in einem sorgsam überwachten Areal – und schließlich gar in einem Raum… Spannend strukturiert, gelungen geschrieben, nachvollziehbar und glaubhaft in der Dramaturgie. Und mit den besonderen Fähigkeiten der Ermittlerin, ihren Bezügen zur Natur und vor allem zu Luchsen (S. u.a. S. 150 etc.), ist dieser Thriller informativ-unterhaltsam. Mit Einblicken ins Verhalten von Security-Personen (u.a. S. 240) und in etwas anderes Empfinden, a bissal PSI-like (S. 315 etc.). Fazit: lesen! Und ggf. auch zu Vorläufern greifen – oder auch zur Parallel-Reihr rund um Maia Kallio, von mir z.B. hier besprochen: https://www.gabal.de/medien/rezensionen/?_autor=leena-lehtolainen HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter