Die Marken-Macher
Autor | Ralf Nöcker |
Verlag | FAZ-Buch |
ISBN | 978-3-95601-150-4 |
in der BRD. Der besondere Charme entsteht durch die Stimmen einer Reihe von „Größen“ der Branche, die sich zu Themen und Fragen konkret äußern – und ihr eigenes Erleben einbringen, je durchaus unterschiedlich, abhängig von damaliger wie heutiger Perspektive (Funktion, Position …).
So macht man Marken
…übrigens durchaus im Doppelsinn des Wortes: Ausschließlich Herren kommen zu Wort – was will uns das sagen? Wie auch immer, dies nur Augen zwinkernd: Gehaltvoll sind die zu lesenden Aussagen durchaus, Eigenheiten inklusive (thomas rempen: alles klein). Es geht also um „Kreative Macher und ihre Kampagnen: Dieses Buch richtet sich an die Agenturleute von heute, an Marketingverantwortliche und an alle, die sich für Werbung begeistern können. Die Geschichte der deutschen Werbung ist voll von Geheimnissen, unvergesslichen Kampagnen wie „Ich trinke Jägermeister, weil …“ und Vorurteilen. Insbesondere ist es die Geschichte von Machern, die in diesem Buch als Pioniere der deutschen Werbebranche das Wort erhalten, um aus dem Nähkästchen zu plaudern.“ Sie sind übrigens am Ende des Bandes ausführlich präsentiert, mit Biografie. Plus jenen, die leider fehlen. Ergänzt um ausführliche Stichwort-Verzeichnisse wird dieser Band zu einem kompakten Kompendium der Werbung seit Beginn.
Der Autor und sein Werk
… zeigt seine Stärke in klar strukturierter Darstellung der Historie. Wandel wird klar erkennbar auch durchs jeweilige Ranking von Agenturen je Jahrzehnt – und eingestreuten Exkursen konkret zu großen (groß gewordenen, groß gewesenen…) Werbe-Agenturen.Schön, dass Anzeigen-Beispiele manche Erinnerung wach rufen (siehe S. 37 z.B. „Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“ Der (damals noch so heißenden) Bundesbahn 1966 – und heute?! …).
Die Marken-Macher von Ralf Nöcker, dem Geschäftsführer des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen (GWA) und ehemaliger Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zeigt die Ursprünge deutscher Werbung – erzählt von denen, die sie gemacht haben. Anhand persönlicher Erlebnisse, gespickt mit lustigen und spannenden Anekdoten wichtiger Persönlichkeiten der Branche und auf unterhaltsame Weise präsentiert, wird aufgezeigt, wie sich Werbung und Agenturen in Deutschland entwickelt haben. So wird der kompakte Band zur Quelle für erfolgreiche Kampagnen & Slogans – und für Quereinblickende zugleich eine Art Lexikon, durch eingestreute Begriffs-Klärungen (siehe etwa „Pitch“ S. 61f.) – alles übrigens sehr praxisnah.
Viele, viele Beiträger
… bringen Leben „in die Bude“: „Interviewpartner wie Lothar S. Leonhard, Holger Jung, Georg Baums, Michael Schirner und viele andere erzählen unter anderem aus der „guten, alten Zeit“, wie man gute Werbung machte, wie die Agenturkulturen damals aussahen und sich das Verhältnis zum Kunden entwickelte. Mit bisher unveröffentlichten Hintergründen zur deutschen Wirtschaftsgeschichte.“ Ergänzt um ein beiliegendes Plakat, das Bezüge herstellt, schöne Idee: „Karrierewege“, wie in dieser Branche üblich also personalisiert. Womit automatisch auch die Agenturen zu ihrem Recht kommen … HPR