Die Maschinen

„Universum – Band 1“ wird der Start einer Trilogie ausgewiesen, die mit vielerlei SF-Preisen geehrt worden ist – und von seinen heraus gebenden Verlagen als „der erfolgreichste SF-Roman der Gegenwart“ gehuldigt wird. Und in der Tat geht die Handlung weit über eine schlichte Zukunfts-Spiegelung von Wissenschaft und menschlicher Historie hinaus, wie sie häufig unter SF-Flagge schlicht übertragend fortgeschrieben wird. Gerade in der aktuellen Diskussion rund um Mensch & Maschine, Künstliche Intelligenz (mit virtual plus augmented reality), big data und Speicherfülle mag das Leben und Erleben von Breq, der Hauptperson, geradezu philosofierende Gedanken anstoßen: Mehr als nur unterhaltsame Lektüre also! Dies ist in aller Kürze der Kern des Geschehens: „Breq ist eine Kämpferin, die auf einem einsamen Planeten auf Rache sinnt. Hinter ihrer verletzlichen, menschlichen Fassade verbirgt sich mehr, als es zunächst den Anschein hat: Sie wurde von den Radch geschaffen, die nach und nach das gesamte Universum unterworfen haben. Breq ist nur dem Äußeren nach eine Frau, vor allem aber ist sie ist eine perfekt konstruierte Maschine, abgerichtet zum Erobern und Töten. Nun aber beschließt sie das Unmögliche: Ganz allein will sie es mit Anaander Mianaai aufnehmen, dem unbesiegbaren Herrscher der Radch. Denn Breq will endlich frei sein.“ Und stößt immer wieder auch auf die Frage, wer dieser herrschende Anaander nun eigentlich ist – und wieviele?! Interessant das Gender-/Sex-Konzept der Autorin, das weibliches Geschlecht ins Zentrum stellt – und für einen üblich sozialisierten Leser schon ein wenig Eingewöhnen erfordert … Band 2 „Mission“ liegt bereits vor und führt Heldin wie Leser in weitere abenteuerliche wie nachdenklich machende Geschehnisse. – Der abschließende 3. Band „Imperium“ wird auf Deutsch im März 2017 erscheinen.

Hanspeter Reiter