Die Meerjungfrau

Uff, ein Krimi voller Verstrickungen, die sich andeuten – und dennoch den Leser im Unklaren lassen, bis kurz vor Schluss. Zwar lässt erahnen, worauf sich diverse Todesfälle gründen. Doch der Plot bleibt höchst überraschend: bestens gelungen, da ist „suspense“ drin, im besten Sinne! Dass jedes Kapitel im Geschehen mit einem Vorlauf als Zitat eines früheren Geschehens eingeleitet wird, forciert das naturgemäß … „Ein Strauß weißer Lilien, ein Drohbrief. Christian Thydell, der beliebte Bibliothekar von Fjällbacka, wird erpresst.“ – er ist übrigens der gerade frisch berühmt gewordene Autor eines Romans mit dem Titel „Meerjungfrau“ – der wird eine Rolle spielen; vielleicht sind die genannten Zitate diesem Buch zuzuschreiben, vielleicht auch der Erinnerung des Schreibers? „Die Situation eskaliert, als Christians Freund Magnus tot im Meer gefunden wird.“, nachdem er schon länger vermisst wurde. „Kommissar Patrik Hedström vermutet ein Familiendrama und beginnt, in der Vergangenheit zu graben. Doch erst seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck, entdeckt das Geheimnis der Meerjungfrau.“ Ein Schweden-Krimi in bester Tradition dieses speziellen Genres – wenn er auch mit weniger Brutalität in Geschehen und Schilderung auskommt. Was dem Leser gut tun kann und dem Lesevergnügen keineswegs Abbruch tut. Mit einem Abschluss, sozusagen nach dem Ende, das ein zusätzliches Fragezeichen setzt … – HPR

Hanspeter Reiter