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Die Monogramm-Morde

Autor Sophie Hannah
Verlag Atlantik HoCa
ISBN 978-3-455-60016-2

Edward Catchpool bewundert diesen Detektiv vom Kontinent, der sich eigentlich zur Ruhe gesetzt hat, im beschaulichen London. Doch manches Mal fragt er sich schon … Nun, er hat ihn hinzu gezogen, zu diesem Mordfall, bei dem drei zeitgleich ermordete Opfer jeweils mit einem Manschettenknopf gleichen Monogramms im Mund gefunden werden. Und natürlich zieht Poirot in seiner bekannten Nonchalance den Fall im Grunde an sich. Und genauso natürlich löst er ihn, wenn bis dahin allerdings einige Reisen und Umwege zu schaffen sind. Wenn nur der junge Scotland-Yard-Polizist ein wenig mehr Gehirnschmalz einbrächte … Klar, dass Hercule Poirot durchaus froh ist, sein eigenes wieder einbringen zu können, bei aller eigentlich gewünschten Ruhe in seinem Rückzugs-Domizil. Ist es überhaupt Zufall, dass er schon einbezogen ist, bevor Scotland Yard auf ihn zukommt? Was steckt hinter der Selbstanklage der jungen Frau, an jenem Abend im Café? Idiomatik und Grammatik sind es, die ihn früh stutzig machen: „Natürlich werden Sie mir jetzt sagen, dass Jennie in Panik war und deswegen nicht auf Ihre Ausdrucksweise achtete .. Doch es ist auffällig, dass Jennie, außer in diesem einen Fall, durchweg grammatikalisch und idiomatisch korrekt sprach – es sei denn, ich habe recht und Sie unrecht, weil sie dann ausnahmslos richtige Sätze verwendete!“ (S. 33) Es geht darum, ob ein Mund geöffnet – oder aufgemacht werden solle, vielmehr: eben nicht. Klar, dass Poirot die Verbindung zu den Manschettenknöpfen herstellt … Freuen Sie sich auf spannende 336 Seiten, die es wert sind, verschlungen zu werden: Tatsächlich kommt echtes Agatha-Christie-Feeling rüber: Nachgebaut von einer erfahrenen und renommierten britischen Thriller-Autorin, die sich als ausgesprochene Agatha-Christie-phil outet. Euphorisch ist dieser erste Nachfolge-Roman von der Rezeption aufgenommen worden, nachdem die Christie-Erben ihr Plazet gegeben hatten. Und schon sind weitere angekündigt, man darf gespannt sein. HPR

Hanspeter Reiter