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Die Schuld, die man trägt

Autor Hjordt & Rosenfeldt
Verlag Wunderlich
ISBN 978-3-8052-0094-3

„Ein neuer Fall für Sebastian Bergman“ als Kriminal-Psychologe und Profiler (mal über die Schulter geschaut S. 266ff.), mit annähernd 500 Seiten.

Schuldig – mehr oder weniger
…ist gerade für ihn eine Dauer-Frage, wie die diversen Rückblicke auf schief gegangene Einsätze plus falsch entschlüsseltes Verhalten zeigen, gerade beim früheren Polizisten Billy (z.B. S. 37, usw.), der schließlich doch noch als Serienmörder enttarnt wurde: „Nachdem bei der Reichsmordkommission ein Kollege als Mörder entlarvt wurde, soll die Sondereinheit unter Leitung von Sebastians Tochter Vanja Lithner aufgelöst werden. Da erhält sie einen Anruf: Eine Frau wurde außerhalb von Västerås ermordet aufgefunden, in einem Schweinemastbetrieb. An die Stallwand hat jemand in blutroten Buchstaben geschrieben: «Löse den Fall, Sebastian Bergman!». Vanja trommelt die verbliebenen Mitglieder des Teams zusammen. Um jeden Preis will sie den Fall aufklären und den Ruf der Reichsmordkommission retten. Doch dazu braucht sie auch Sebastians Hilfe.“ Und das möglichst vor weiteren Morden, die sich anzudeuten scheinen…

Persönliches Betroffensein
….steht im Grunde im Zentrum der Ereignisse, auch über den aktuellen Fall hinaus: Wie sehr braucht Bergman Schuldgefühl und Versagens- wie Verlassens-Ängste nach dem Tod von Frau und Tochter 2004 im Thailand-Tsunami, worauf ihr der frühere Chef des Ermittler-Teams aufmerksam macht, quasi den Finger in die Wunde legend. Doch auch seine lebende Tochter (von einer anderen Mutter, zum Verhältnis S. 147 z.B.) hat ihre Selbst-Zweifel, forciert von der aktuellen Ober-Chefin, die ihr Ziel (s.o.) weiter verfolgt… Und wer ist hinter Sebastian her, siehe die direkte Aufforderung bei der aufgefundenen Leiche (S. 101 etc.)? Hat das was mit seiner Gymnasial-Zeit zu tun, mit seiner Uni-Tätigkeit (und vorherigem Studium) – oder mit seiner Sexsucht, die er aktuell überwunden glaubt (S. 183 usw.)? Apropos, schon bald kommt zudem eine frühere Geliebte ins Spiel, in eingeschobenen Kapiteln, als Stalkerin schwer auf Abstand zu halten (S. 226ff. etc.). Wie immer beim Autoren-Duo mit einer Menge Lokalkolorit, sei es gesellschaftlich-politisch, sei des Städte-Architektur (etwa Street-Art, Comic inkl.  – S. 352f. z.B.) – oder auch interkulturell. Auch dieses Mal gilt: Lesen! Mit erneut diversen Cliffhangern, von denen allerdings einer eine Fortsetzung infrage stellt… Stopp, sonst: Spoiler-alert  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter