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Die Strafe

Autor Hubertus Borck
Verlag rororo
ISBN 978-3-499-01077-4

„Ich sehe, was du tust. Dafür wirst du bestraft.“ Ein ziemlich heftiger Lokal-Thriller mit nahe an 400 Seiten.

Umwelt-Aktivisten
…unterwegs auf nächster Eskalations-Stufe? Könnte sein, doch überschreiten die (oder einige von ihnen) tatsächlich die nächste Grenze, nach Kunst-Schäden und Klebe-Touren? Dazu gibt es u.a. interessante Impulse im Monolog eines der Aktivisten (S. 259f.)… Nun, „in Hamburg sterben Menschen, die der Umwelt schaden. Jede und jeder könnte das nächste Opfer sein. Ein sensationeller Fall für das Hamburger Ermittlerduo Erdmann und Eloğlu von Erfolgsautor Hubertus Borck: Bei einem Brand im Müllkeller eines Hochhauses kommt eine Frau ums Leben. So verzweifelt sie auch versucht zu entkommen, die Tür lässt sich nicht mehr öffnen. Kurz vor ihrem qualvollen Tod entdeckt sie eine geheimnisvolle Botschaft über sich an der Decke: «Ich sehe, was du tust». Wenige Wochen später verbrennt ein erfolgreicher Rechtsanwalt in einem Bordell auf der Reeperbahn, eingesperrt in einen Käfig. Beide Brände scheinen nichts miteinander zu tun zu haben, doch dann entdecken Hauptkommissarin Franka Erdmann und Alpay Eloğlu vom LKA Hamburg eine besorgniserregende Spur.“ Nämlich jene der Leuchtfarbe, die es offenbar mehr als einmal gegeben hat: Stecken tatsächlich die Umwelt-Aktivisten dahinter, die derlei für ihre Transparente nutzen?

Was alles geht in Flammen auf
…und vor allem: wer (noch)? Die „Preisfrage“ ist also: „Wurden die Feuer absichtlich gelegt, um Menschen im Namen der Umwelt zu bestrafen? Dann könnte es jede und jeden treffen. Die fieberhafte Suche nach dem Täter beginnt, oder ist gleich eine ganze Gruppe für diese Bestrafungen verantwortlich? Und während die Soko hoch konzentriert ermittelt, wird schon das nächste Feuer entfacht. Werden Franka und Alpay die Flammen aufhalten können, bevor ein weiteres Opfer verbrennt?“ Dass es eine weitere Verbindung geben muss, wird zumindest für die Leserschaft nach und nach klar(er), durch parallel eingeschobene Kurz-Kapitel aus Sicht des Täters, letztlich dann ins Geschehen mündend, mit Interpretation des „Beobachters/Erzählers“ (u.a. S. 339 zu inneren Abläufen beim Verhalten). Und schließlich kommen auch die Ermittler dahinter – doch tatsächlich in nützlicher Frist? Wo sind die Grenzen zu ziehen, mag manch Leser nachdenklich reflektieren – und sich von Impulsen im Text leiten lassen (siehe jene von Franka, etwa S. 374)… Auch dieses Mal bleibt die Neugier auf die nächste Fortsetzung, obwohl ein klarer Cliffhanger fehlt. Übrigens, die beiden Vorläufer habe ich ebenfalls hier rezensiert, „Die Klinik“ und „Das Profil“. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter