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Die tiefste Nacht

Autor Ann Cleeves
Verlag rororo
ISBN 978-3-499-01061-3

„Vera Stanhope ermittelt“ in einer spannenden Story mit an die 450 Seiten… Für Fans von Agatha Christie und «Inspector Barnaby» – doch die kann sie allemal toppen  .. Tatsächlich hatte ich in diesem Fall Verfilmungen erst gesehen, bevor ich beim Buch landete: Hoch erfreut darüber, dass die Adaption zum Film offenbar wirklich gut gelungen war, sei es die Haupt-Person, seien es die weiteren wiederkehrenden Mitspieler! Seit 13 Jahren übrigens – und im Buch seit deren 24!

Northumberland @it´s best
Natürlich ist das ein Lokalkrimi im besten Sinne: Leserschaft erfährt vieles über Menschen, Atmosphäre und Natur (S. 92f. usw.), wie das die Autorin in ihrem Nachwort auch erläutert. Nun, „die dunkelsten Nächte verbergen die tödlichsten Geheimnisse … Der ungeduldig erwartete neue Fall für die schrullig-sympathische Ermittlerin Vera Stanhope, die sich unvermindert großer Beliebtheit erfreut. Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener Fahrertür quer über die Straße geparkt, auf der Rückbank ein Kleinkind. Um das Kind vor dem sicheren Erfrieren zu retten, nimmt Vera es kurzerhand mit. Zum Glück erreicht sie schon bald Brockburn, das heruntergekommene Herrenhaus eines entfernten Familienzweigs, in dem ihr Vater aufwuchs. Auf Brockburn ist eine Vorweihnachtsfeier in vollem Gange, die jedoch zu einem jähen Ende kommt, als man draußen im Schnee eine junge Frau findet – tot. Könnte sie die Mutter des Kindes sein? Und ist es Zufall, dass sie ausgerechnet in der Nähe von Brockburn zu Tode gekommen ist?“ Na, da entwickelt sich ein geschicktes Spiel rund um Lösungen, das Leser entspannt verfolgen kann:

Führen und geführt Werden
Anhand der Gedanken, die sich Vera macht wie auch ihre Assistenzen (S. 131f. z.B.), in stetem Widerstreit, doch dieses Mal langsam besser ineinander wirkend – und Vera verstehend, Joe wie auch Holly (S. 246 z.B.). Und die DCI macht sich (mehr) Gedanken über ihr eigenes Führungs-Verhalten – und gelegentlich über zu wenig Bewegung (resp. aktuell überraschend viel, teils durchaus bewusst gewollt: Gehirn wird angeregt – S. 343 usw.)… Apropos Nachwort, hier wird (S. 439ff.) deutlich, wie sehr die Autorin der von ihr fast liebevoll geschilderten Landschaft und ihrer Bewohner verbunden ist. Wie übrigens auch Vera, die in Wirklichkeit den hier betroffenen Stanhopes näher verwandt ist als sie tut: Fluch oder Segen? Leser lasse sich überraschen, unterhalten und spannend begleiten! Und das eine oder andere mitnehmen, was etwa die Arbeit in der Weiterbildung angeht: Siehe „führen“ (s.o.), siehe Modelle (visualisieren z.B., S. 186). HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter