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Die Treibjagd

Autor Antonin Varenne
Verlag Penguin
ISBN 978-3-328-10156-7

Dieser tiefgründige Thriller kommt quasi als Lokalkrimi daher: Leser erfährt sehr viel über eine Region im „Massif Central“. Und über die Gedankenwelt manchen egoistischen Einwohners …

Treibjagd – konkret wie metaphorisch…
Denn dem Leser erschließt sich nach und nach, dass die Story als solche auf mancherlei Ziel zuläuft, das hintergründig wie unterschwellig … schwelt?! Vordergründig erkennbar ist dies: „Zwei rivalisierende Familien kämpfen seit Generationen um die Herrschaft über ein gottverlassenes Nest im Massif Central. Die Courbiers und die Messenets führen ihre Provinzimperien mit harter Hand und unter rücksichtsloser Ausbeutung von Mensch und Natur. Rémi Parrot, der seit seiner Jugend entstellte Revierjäger, kämpft als einsamer Cowboy gegen die verkrusteten Clanstrukturen und um die Liebe der schönen Michèle Messenet. Als er einem Umweltskandal auf der Spur ist, beginnt eine mörderische Treibjagd durch düstere Wälder und unterirdische Tunnelsysteme. Fein gesponnener, archaischer Thriller um Schuld und Sühne vor der grandiosen Kulisse einer einstmals erhabenen Landschaft.“

Läuft?!
Tja, kommen sie denn wieder zusammen – oder läuft das eher auf „Romeo und Julia“ zu? Was hat Rémi eigentlich vor, mühsam zurück gehaltener Vulkan, dauernd kurz vorm Ausbruch – und gelegentlich Dampf ablassend? Und Michéle, unter der Fuchtel ihres Bruders? Die beiden Familien, eisern das Dorf im Griff – und einander? Und dann die Toten … Was steckt bloß dahinter? Tatsächlich tun sich Abgründe auf, dito metaphorisch, neben jenen „in echt“. Meisterhaft inszenierter Thriller, auch geschickt ineinander verschobene Kapitel. Und mit einem weit über persönliche Fehden hinaus gehenden Plot … HPR

Hanspeter Reiter